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Eine Sozialversicherung für alle

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Foto: ht

Bonn (kobinet) Im Rahmen seiner Kampagne "Sozialer Aufschwung JETZT!“ (www.vdk.de/btw21) setzt sich der Sozialverband VdK Nordrhein-Westfalen bei verschiedenen Aktionen für mehr Gerechtigkeit und Teilhabe ein. Im Vorfeld der Bundestagswahl forderten die Verantwortlichen gestern am 26. August in Bonn: "Alle sozialversichern JETZT!“



Wie wichtig es ist, in schwierigen beruflichen Situationen finanziell aufgefangen zu werden, zeigen beispielsweise die regionalen Daten der Arbeitsagentur zu den Auswirkungen der Corona-Krise: So hatten in Bonn und im Rhein-Sieg-Kreis im Januar 2021 mehr als 4.000 Betriebe mit knapp 25.000 Beschäftigten Kurzarbeit angemeldet. „Aber auch Arbeitslose, deren Zahl hier im Bezirk in den vergangenen zwei Jahren um rund 22 Prozent auf zuletzt über 32.300 gestiegen ist, profitieren von einer starken Sozialversicherung“, betonte der VdK-Landesvorsitzende Horst Vöge.

Für Selbstständige gelte das indes nicht. „Sie konnten während der Pandemie zwar Betriebskostenzuschüsse beantragen, wurden zur Deckung ihres Lebensunterhalts jedoch auf die Grundsicherung verwiesen“, kritisierte Horst Vöge. „Zudem konnten Künstler*innen ihre Einnahmeverluste nur in begrenztem Maße als Essenslieferant oder durch andere fachfremde Arbeiten ausgleichen, weil sie ansonsten aus der Künstlersozialkasse gefallen wären.“

Die VdK-Verantwortlichen warben daher für eine Sozialversicherung, in die jede*r Berufstätige einbezogen werden sollte. „Das würde insbesondere Minijobber*innen die Existenzängste aufgrund von Arbeitslosigkeit nehmen“, erklärte der Landesvorsitzende. Horst Vöge, der zugleich als Vizepräsident auf Bundesebene aktiv ist, drängte nicht zuletzt auf ein Ende der Zweiklassenmedizin infolge des bisherigen Nebeneinanders von privater und gesetzlicher Krankenkasse. „Gleichzeitig könnten wir auch die Rentenversicherung auf stabilere Füße stellen, indem zukünftig alle in das gleiche System einzahlen.“