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Noch viel Arbeit mit der Arbeit

drei rote Ausrufezeichen
Drei rote Ausrufezeichen
Foto: ht

BERLIN (kobinet) Der 1. Mai, der „Tag der Arbeit“, findet nun bereits zum zweiten Mal unter Corona-Bedingungen statt. Viel offene Punkte, Rückstände und auch Missstände wurden durch die Pandemie einmal mehr deutlich zu Tage gefördert - auch beim Thema Arbeit. Dazu weist der Sozialverband Deutschland darauf hin, dass nach aktuelle Zahlen fast jede Fünfte / jeder Fünfte in Deutschland in Vollzeit zu Niedriglöhnen arbeitet und, dass deutlich mehr als die Hälfte derjenigen, die sich in Kurzarbeit befinden, dies zu 100 Prozent sind.

Der SoVD-Präsident Adolf Bauer appelliert deshalb an die Politik und fordert: „Für die geringfügige Beschäftigung und Arbeit in der Gleitzone von Mini- und den sogenannten Midijobs ist die volle Sozialversicherungspflicht einzuführen. Der Missbrauch von befristeter Beschäftigung, Leiharbeit und Werkverträgen muss endlich unterbunden werden. Derartige prekäre Beschäftigungsverhältnisse sollten zugunsten von sozialversicherungspflichtigen Verhältnissen eingegrenzt werden. Am Ende steht eines fest: Nur ein vernünftiger Mindestlohn heute sorgt für eine armutsfeste Rente morgen.“

Adolf Bauer stellt im Namen seine Verbandes fest: „Zweierlei brauchen wir: eine deutliche Anhebung des Mindestlohns auf ein armutsfestes Niveau von zwei Drittel des Medianeinkommens, was derzeit 13€/h entspräche. Dieser muss jährlich angepasst und die Einhaltung umfassend kontrolliert werden. Denn noch immer werden Mindestlohnregelungen und Arbeitnehmer*innen-Recht zu oft umschifft. Kurzfristig brauchen wir ein auf die Dauer der Pandemie begrenztes Mindestkurzarbeitergeld in Höhe von 1.200 Euro. Das würde den Menschen, die vom Lockdown besonders betroffen sind, helfen.“