Lünen (kobinet) Der ehemalige Bundesbehindertenbeauftragte Hubert Hüppe lässt kaum eine Gelegenheit aus, um für Inklusion zu werben und das bestehende System von Förderschulen und Werkstätten für behinderte Menschen zu kritisieren. Nun war er im Rahmen seines Wirkens im Kreistag selbst mit den Plänen für den Bau einer neuen Förderschule konfrontiert. Seine Mahnungen und seine einzige Stimme aus der CDU-Fraktion gegen diesen Neubau half nichts: die neue Förderschule in Lünen im Kreis Unna wird gebaut.
Im Landkreis Unna gibt es bereits zwei Förderschulen, nun wird noch eine dritte gebaut. Und das, obwohl 12 Jahre nach Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention alles gegen den Bau weiterer Förderschulen spricht und die schulische Inklusion das oberste Gebot der Stunde sein sollte. Eine bittere Erfahrung für Hubert Hüppe und engagierte behinderte Menschen und ihre Angehörigen, die gegen den Bau der neuen Förderschule und für Inklusion eintreten. „Ich stimme dem Antrag nicht zu, weil ich glaube, dass eine weitere Förderschule für Geistige Entwicklung für die betroffenen Schülerinnen und Schüler nicht von Vorteil sein wird“, wird Hubert Hüppe im Hellweger Anzeiger zitiert. Der Rest der 21-köpfigen CDU-Fraktion im Kreistag folgte dem Votum von Hubert Hüppe nicht und stimmte dem Bau der Förderschule zu, so dass eine Mehrheit dafür war.
Der Antrag für die 3. Förderschule war nach Informationen von Hubert Hüppe übrigens ein Antrag von SPD und Grünen. „Ich war der einzige im ganzen Kreistag und eine Grüne die dagegen gestimmt haben. Die CDU hat zwar auch mitgestimmt, stand aber nicht auf dem Antrag. Auch die Linke hat dafür gestimmt“, berichtet Hubert Hüppe.