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Frauen mit Behinderung bei Studien besser berücksichtigen

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Foto: ht

DÜSSELDORF (kobinet) Am internationalen Frauentag kritisieren der Sozialverband Deutschland in Nordrhein-Westfalen und das Netzwerk Frauen und Mädchen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung in diesem Bundesland den Ausschluss wichtiger Zielgruppen aus Berichten und Studien der Landesregierung: Im Zentrum der Kritik steht die unzureichende Berücksichtigung von Frauen mit Beeinträchtigung in der sogenannten Dunkelfeldstudie zu „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein-Westfalen“.

Das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung hatte zusammen mit dem Innenministerium die Studie „Sicherheit und Gewalt in Nordrhein-Westfalen“ in Auftrag gegeben und nach langen Verzögerungen im November 2020 veröffentlicht.

Diese Studie soll „das Phänomen Gewalt gegen Frauen und Mädchen sowie Jungen und Männer erstmals in Nordrhein-Westfalen wissenschaftlich fundiert und umfassend abbilden“.

Auf Basis ihrer Ergebnisse sollen Maßnahmen und Unterstützungsangebote für von Gewalt Betroffene weiterentwickelt werden. Sozialverband und Netzwerk Frauen und Mädchen in Nordrhein-Westfalen, wie viele Akteurinnen und Akteure im Gewaltschutz, die Studie mit Spannung erwartet.

Während beide Organisationen das Vorhaben einer solchen Dunkelfeldstudie generell loben, fällt die Kritik an der methodischen Umsetzung sehr deutlich aus. Besonders die weitgehende Ausklammerung von Zielgruppen, wie vor allem der Frauen mit Behinderung, aber auch der Transfrauen, in einem angeblichen Grundlagenpapier, stößt auf Unverständnis. „Wir erleben immer wieder: Von Gewalt betroffene Frauen mit Behinderung werden nicht ernst genommen. Ihnen wird Glaubwürdigkeit oder sogar die Kompetenz abgesprochen, Gewalt zu erkennen “, sagt Claudia Seipelt-Holtmann, Sprecherin des Netzwerks Frauen und Mädchen mit Behinderung/ chronischer Erkrankung NRW.