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Fragensammlung zu gelingender Partizipation

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Foto: ht

Berlin (kobinet) Der Bundesverband evangelische Behindertenhilfe (BeB) und das Institut Mensch Ethik Wissenschaft (IMEW) haben in einem Projekt, das 2016 begonnen hat, eine Fragensammlung zu gelingender Partizipation erarbeitet. Diese Fragensammlung ist Online verfügbar.

Sie soll Organisationen und Behörden die Möglichkeit geben, Partizipation konkret vor Ort zu fassen und gemeinsam Strategien zu entwickeln. Ziel ist es, durch Fragen die innerhalb der Teams besprochen werden können. in einen gleichberechtigten Austausch zu kommen und gegenseitige Blickwinkel kennenzulernen. Dabei steht das Empowerment aller Beteiligten zentral. Die Fragensammlung ist auf der Internetseite auch in Leichter Sprache zu finden. Insbesondere wird sich mit den Barrieren von Menschen mit psychischen Behinderungen, Menschen mit Lernschwierigkeiten und Menschen mit hohen Unterstützungsbedarf beschäftigt.

Partizipation, in der deutschen Übersetzung der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) Teilhabe genannt, ist eine zentrale Forderung der Konvention. So heißt es in Artikel 3 Absatz 4: „Bei der Ausarbeitung und Umsetzung von Rechtsvorschriften und politischen Konzepten zur Durchführung dieses Übereinkommens und bei anderen Entscheidungsprozessen in Fragen, die Menschen mit Behinderungen betreffen, führen die Vertragsstaaten mit den Menschen mit Behinderungen, einschließlich Kindern mit Behinderungen, über die sie vertretenden Organisationen enge Konsultationen und beziehen sie aktiv ein.“

Um dieser Norm gerecht zu werden, ist die Bewusstseinsbildung für die Belange von Menschen mit Behinderung unumgänglich (Artikel 8). Das bedeutet auch, dass Barrieren, die eine gleichberechtigte und wirksame Partizipation verhindern, abgebaut werden müssen. Genau hier setzt die Fragensammlung an. Es ist wichtig, dass nicht über die Köpfe von betroffenen Menschen hinweg entschieden wird. Dazu braucht es Menschen, die sich immer wieder dafür einsetzen, dass Menschen unabhängig von ihrer Beeinträchtigung in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. Das heißt, dass ihre Stimme gehört und ernstgenommen wird, dass ihr Willen und ihre Wünsche gleichberechtigt und ohne Ausnahme anerkannt werden. Es ist wichtig, nicht ÜBER sondern MIT Menschen zu sprechen.

Die Fragensammlung richtet sich an Menschen mit Behinderungen und Mitarbeiter*innen in psychosozialen Einrichtungen und Behörden. Alle Beteiligten können in einen gemeinsamen Lernprozess kommen, was sich für alle lohnt. Auch professionell Tätige können ihre Angebote innovativ weiterentwickeln und herausfinden, ob ihre Angebote den Bedarfen der Nutzer*innen entsprechen.

Organisationen und Behörden haben mit der Fragensammlung die Möglichkeit, in eine gemeinsame Reflexion zu gehen und Entscheidungsprozesse zu hinterfragen. Es lohnt sich, sich einfach mal auf der Internetseite umzuschauen. Die Idee und die Umsetzung sind dort nachvollziehbar beschrieben. Partizipation ist ein gelebter Prozess, der trotz aller Herausforderungen sich lohnt, um Chancengleichheit zu ermöglichen und Diskriminierung und Barrieren abzubauen.

Link zur Fragensammlung