BERLIN (kobinet) Der SoVD Sozialverband Deutschland hat kürzlich ein Gutachten zum Thema „Einsamkeit und soziale Isolation“ veröffentlicht und sieht dringenden Handlungsbedarf. Die Corona-Pandemie verschärft demnach das Einsamkeitserleben vor allem auch bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen.
Bei der Veröffentlichung dieses Gutachtens erklärt Professor Ursula Engelen-Kefer: „Wie ein Brennglas hat die Corona-Pandemie grundlegende Systemfehler und langjährige Fehlentwicklungen in den deutschen Sozialsystemen aufgezeigt und zugleich bestehende Probleme verschärft. So haben etwa Besuchsverbote und Ausgangsbeschränkungen in stationären Einrichtungen die Ausgrenzung von Pflegebedürftigen, chronisch Kranken und Menschen mit Behinderungen verstärkt.“
Sozial isoliert oder gar exkludiert fühlen sich auch Hochbetagte, Langzeitarbeitslose, Armutsbetroffene, darunter viele Alleinerziehende, so die SoVD-Vizepräsidentin: „Wo das Geld fehlt, um die Kinder für das Homeschooling digital fit zu machen, wird gesellschaftliche Teilhabe zum Fremdwort.“
Nach den Worten von Engelen-Kefer waren schon vor der Corona-Pandemie in Deutschland mehr als vier Millionen Menschen meist oder (sehr) oft einsam. Auch andere Studien, die nach sozialer Isolation und sozialer Exklusion fragen, legen die tiefe Spaltung unserer Gesellschaft offen. „Jede*r fünfte Deutsche fühlt sich nicht mehr zugehörig“, betont Professor Engelen-Kefer und unterstreicht „Es besteht dringender Handlungsbedarf.“
Das mehr als 100 Seiten umfassende Gutachten zum Thema „Einsamkeit und soziale Isolation“ kann HIER nachgelesen werden.