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Inklusion in Schulen schneller umsetzen

Verena Bentele
Verena Bentele
Foto: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Mit der Inklusion geht es in deutschen Schulen langsam voran. Das zeigt eine vor kurzem veröffentlichte aktuelle Studie der Bertelsmann Stiftung. Noch immer bleibt zu vielen Kindern die Möglichkeit verwehrt, eine Regelschule anstelle der Förderschule zu besuchen. Sie werden entgegen den Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention vom gemeinsamen Lernen ausgeschlossen, kritisidert VdK-Präsidentin Verena Bentele.

„In Deutschland haben Kinder mit Behinderung seit 2009 einen Rechtsanspruch auf inklusive Schulbildung. Aber noch immer können Regelschulen sich weigern, Kinder mit Förderbedarf aufzunehmen. Die Politik hält mit Verweis auf das Elternwahlrecht am Förderschulsystem fest. Aber welche Wahl haben die Eltern, wenn die Ausstattung einer Regelschule für ihr behindertes Kind nicht passt? Die Bundesländer müssen endlich verpflichtet werden, in den Regelschulen die Voraussetzungen für gemeinsames Lernen zu schaffen. Kinder, egal ob mit oder ohne Behinderung, müssen miteinander lernen können. Von der Bundesregierung braucht es eine verbindliche Gesamtstrategie zur inklusiven Bildung. Jedes Kind hat das Recht, sein persönliches Potenzial voll ausschöpfen zu können. Für Kinder mit Behinderung müssen wir endlich alle Voraussetzungen dafür schaffen“, erklärte Verena Bentele.

Der VdK fordert im Einzelnen:

– Entwicklung einer verbindlichen Gesamtstrategie der Bundesregierung zur inklusiven Bildung

– Einführung eines Bundesrahmengesetz für inklusive Bildung, welches den Bundesländern Eckpunkte für eine angemessene Schulentwicklung vorgibt

– Schaffung der Voraussetzungen an Regelschulen, damit Kinder mit Behinderung gleichberechtigt am Unterricht teilnehmen können

– Gewährung von Nachteilsausgleichen für Kinder mit Behinderung bei der Erbringung und Bewertung ihrer Schulleistungen.

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Michael Günter
30.06.2020 19:32

Hmm,
ich meine mich vage zu erinnern, dass Bildungspolitik Ländersache ist…
Ob es in der Sache zielführend ist, der Symbolpolitik und Inklusionssemantik des Bundes ala Anerkennung der BRK eine eigene hinzuzufügen, die sich ebenso auf die BRK bezieht, wage ich zu bezweifeln. Dies verstetigt doch nur die babylonische Sprachverwirrung, die sowieso schon herrscht – der Inklusionsbegriff (welcher nebenbei im Originaltext inclusion und integration nicht voneinander abgrenzt!) ist m.E. komplett verbraucht (gleiches gilt auch für den Begriff der Teilhabe – im engl. Originaltext steht da participation und dies ist auch in Deutsch etwas ziemlich anderes…).
Oder vulgür: Schüler mit Behinderung in eine Schule zu schicken, die generell auf Aus- und Abgrenzung basiert, kann nicht der Weg sein – wir brauchen andere Schulen! Deutschland leistet sich seit Generationen ein 5-gliederiges Schulsystem (Haupt-, Realschule, Gymnasium, Sonderschule und Sonderschulen für geistige Behinderte), hinzu kommt seit einigen Jahren zunehmend die Sonderschulform „Privatschule“ – keine dieser Schulen ist sozialraum- und binnendifferenziert, und wenn nur über Ausgrenzung…