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Berlin (kobinet) Der Allgemeine Behindertenverband in Deutschland "Für Selbstbestimmung und Würde“ (ABiD) ist darüber empört, "dass die auf vielfältige Weise geäußerten Ängste und Proteste gegen das Spahnsche Wegsperr-Gesetz (IPReG) so arrogant ignoriert werden", heißt es in einer Presseinformation des Verbandes zur diese Woche im Deutschen Bundestag geplanten Verabschiedung des Gesetzentwurfes zur intensivpflegerischen Versorgung.
„Woher nimmt die Beamtenschaft die Chuzpe, besser als die Betroffenen beurteilen zu können, was gut für sie sei? Mehr als 2/3 aller Pflegeleistungen werden in der eigenen Häuslichkeit (zum Beispiel mit ambulanten Diensten oder im Arbeitgeber-Modell) erbracht. Auch bei Menschen jeden Alters, die 24 Stunden am Tag intensiver Unterstützung bedürfen. So ist ihre Teilhabe innerhalb und außerhalb der Familie wesentlich besser organisierbar als in Wohngruppen, Heimen oder anderen Anstalten. Diese müssen unter Marktbedingungen ‚wirtschaftlich‘ arbeiten. Dort ist eine Helferperson für mehrere Patienten zuständig. So ist die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse nicht möglich. Das Gesetz sollte in der vorliegenden Form nicht in Kraft treten. Gebraucht werden hingegen Regelungen, die die assistierende Pflege zu den Menschen nach Hause bringt, nicht die Menschen in die Pflege-Anstalten!“, betonen der ABiD-Vorsitzende Marcus Graubner und der Ehrenvorsitzende des Verbandes Dr. Ilja Seifert.