Gütersloh (kobinet) Politisches Versagen bei der inklusiven Bildung, konstatiert heute die Bertelsmann-Stiftung mit ernüchternder Prognose für die weitere Entwicklung.
Auch elf Jahre nach Rechtsgültigkeit der UN-Behindertenrechtskonvention kommt Deutschland bei der inklusiven Bildung nicht voran. Das schließt die Bertelsmann-Stiftung aus der Analyse der aktuellen Daten der Kultusministerkonferenz (KMK).
Nur in wenigen Bundesländern ist die Sonderschulquote von Kindern und Jugendlichen mit Behinderung nach entsprechenden Schulgesetzänderungen gesunken. Und daran wird sich laut den KMK-Schülerzahlprognosen auch in den kommenden zehn Jahren bis zum Jahr 2030 nichts ändern. Es ist nicht mit Fortschritten bei der inklusiven Bildung zu rechnen, sondern zum Beispiel in Ländern wie Bayern, Hessen oder Mecklenburg-Vorpommern sogar mit weiteren Rückschritten.
„Die Art, wie Deutschland und seine zuständigen Länder-Schulminister*innen bei der Inklusion versagen, kann nur noch Fassungslosigkeit auslösen“, zitiert die Stiftung die Vorsitzende des Elternvereins mittendrin e.V., Eva-Maria Thoms. „Wir sind eines der reichsten Länder der Erde, wir bilden uns viel ein auf unser Bildungssystem und auf unsere Innovationskraft. Und dann sind wir nicht in der Lage, unsere Schulen so weit zu ertüchtigen, dass auch Kinder und Jugendliche mit Behinderung in der Mitte der Gesellschaft aufwachsen und gemeinsam mit den anderen ihr Recht auf Bildung wahrnehmen können?“
hintergründig/historisch sei auch auf diesen Artikel verwiesen:
http://www.basaglia.de/Artikel/bildungskommission.pdf –
Deutschland befindet sich also demnach bereits seit 1973 (!!!) im bildungspolitischen Dornröschenschlaf!
Deshalb wäre zu erwägen:
https://bildungsklick.de/schule/meldung/ist-ein-untersuchungsverfahren-gegen-deutschland-notwendig/
Sehr geehrter Herr Schmal,
bitte die Studie richtig lesen wo hat sich die Förderquote erhöht das sin Bayern, Baden Württemberg und Rheinland Pfalz und nicht Mecklenburg Vorpommern
Das steht da so auch nicht. „sondern zum Beispiel in Ländern wie Bayern …mit weiteren Rückschritten“ – Stimme aber in sofern zu, dass man schon die vollständige Studie (die übrigens von gestern ist und nicht wie dargestellt von heute)oder zumindest die Kurzzusammenfassung lesen muss um den Kontext im richtigen Zusammenhang bewerten zu können.
Zumindest zeigt die Studie einiges auf, ist aber auch an anderer Stelle „oberflächlich“, wenn man sich die genauen Inklusionsmodelle ansieht. Es gibt nämlich einige Bezirke, in denen die Inklusion sehr gut gelungen ist, indem die Förderschulen vollständig geschlossen wurde, die Lehrkräfte der Förderschulen mit an die GS/STS gegangen sind und dort individuelle Lerngruppen aufgebaut haben.