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Reise in die Miniwelt Sachsens oder doch in die weite Welt

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Logo des Internetportals "Barrierefreier Tourismus Info"
Foto: Seh-Netz

BERLIN (kobinet) Die strengen Corona-bedingten Einschränkungen des gesellschaftlichen Lebens werden schrittweise gelockert und allmählich kehrt "Normalität" zurück. Damit wird auch wieder mehr über Reisen nachgedacht und überlegt, wann und wo der nächste Urlaubsort sein könnte. Wir haben unseren Redakteur Hartmut Smikac gefragt, der ja auch Projektleiter des Informationsportals "Barrierefreier Tourismus Info" ist, wie es mit den Möglichkeiten für Reisende mit individuellen Mobilitätsansprüchen bestellt ist.

Erst einmal beim Besuch der Miniwelt in Sachsen die ganze Welt entdecken oder doch ganz woanders hin in die weite Welt reisen, das wird nun wieder möglich – und das auch für Urlaubs- und Reisefreunde mit individuellen Ansprüchen für eine komfortable Reise ohne Barrieren.

Die Möglichkeiten für das Reisen mit Mobilitätseinschränkungen sind eigentlich nicht anders als sie „vor Corona“ auch waren, sagt Hartmut Smikac: Es gibt sehr viele Informationen über mögliche Reiseziele, eine Reihe von Reiseanbietern haben Vorschläge für Reisen mit individuellen Mobilitätsansprüchen, und es ist wie früher schon auch, dringend dazu zu raten, die Angebote genau zu prüfen und dann zu entscheiden, was zu einem selbst passt. Hinzu kommt jedoch – und das ist eben in diesem Jahr neu, dass man eben grundsätzlich noch nicht überall hin reisen darf.

Sogar in Europa wurden die Grenzen geschlossen und es gibt keine verlässliche Auskunft dazu, wann die Grenzen wieder offen sein werden. Zudem wird augenscheinlich jedes Land selbst entscheiden, wann es zu den Bedingungen des Schengen-Abkommen zurückgehen wird. Die Reisewarnung des Auswärtigen Amtes gilt aktuell bis Mitte Juni, Österreich hat angekündigt, die Grenze zu Deutschland Mitte Mai öffen zu wollen. Frankreich vermutlich erst Mitte Juli – aber das alles kann sich schnell und überraschend ändern.

Wer so früh wie möglich im Jahr in einen Urlaub fahren möchte, der sollte zuerst über einen Urlaub in Deutschland nachdenken. Die Tourismusmarketing Gesellschaft Sachsen hat gerade ihre Broschüre „Sachsen Barrierefrei“ in überarbeiteter Form neu herausgegeben. Die kostenfreie Broschüre enthält Angaben zu 75 Unterkünften und 483 Kultur- und Freizeiteinrichtungen und kann HIER bestellt oder herunter geladen werden. In Sachsen denkt man darüber nach, Urlaub wieder ab Mitte Mai möchlich zu machen. In Brandenburg soll voraussichtlich das Ende Mai möglich werden. Auf der Internetseite von „Brandenburg barrierefrei“ kann unter 309 Übernachtungsangeboten und 439 Freizeitmöglichkeiten gewählt werden. Bei anderen Bundesländern gibt es ähliche Informationsangbote, allerdings müßte man sich hier zusätzlich danach erkundigen, wann touristische Reisen wieder erlaubt sind. Das trifft ebenso auf das Portal „Reisen für Alle“ zu – es gibt Informationen jedoch muss im jeweiligen Bundesland nachgefragt werden.

Von Reisen in das Ausland können auch Reisende mit Mobilitätseinschränkungen vorerst vor allem träumen. Zwar gibt es auch hier umfangreiche Informationen – „Village 4 all“, das italienische Zertifizierungsbüro für barrierefreies Reisen hat gerade erst ihren fast 300 Seiten starken Katalog für den Zeitraum 2020 / 2021 veröffentlicht – aber Reisen nach Italien werden wohl, wie in andere Länder ebenfalls, erst im Spätsommer oder im Herbst möglich werden. Niemand kann derzeit sagen, wann die Grenzen wieder geöffnet sind, ob sie, wegen dem Infektionsgeschehen, nicht noch einmal geschlossen werden, wie das mit einer Infektion im Ausland sein wird, oder bei dem eventuell erforderlichen Rücktransport geschieht.

Eigentlich gibt es, so Hartmut Smikac, im Bezug auf Reisemöglichkeiten gegenwärtig noch vor allem Fragen sowie die Unsicherheit, dass alles ganz anders kommen kann. Wer über das Reisen im Jahr 2020 nachdenkt, braucht somit noch vor allem Geduld.