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Startschuss für genossenschaftliche Wohnquartiere

Portraitfoto des Ministers Manne Lucha
Minister Manne Lucha
Foto: Karin Volz

Stuttgart (kobinet) "Die Corona-Pandemie stellt uns vor Herausforderungen, die wir so noch nicht hatten. Vor allem in diesen Zeiten zeigt sich noch einmal ganz deutlich, wie wichtig lebendige Quartiere sind. Quartiere also, in denen die Menschen füreinander da sind und zusammenhalten.“ Dies betonte der baden-württembergische Sozialminister Manne Lucha gestern anlässlich des Startschusses zum Projekt "Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“.



„Gemeinsam kann man seine Ziele besser erreichen als alleine: Das ist der Grundgedanke jeder Genossenschaft und diesen Gedanken wollen wir für den Aufbau lebendiger Quartiere noch stärker nutzen“, so der Minister. Seit gut zweieinhalb Jahren gebe es die Landesstrategie „Quartier 2020 – Gemeinsam.Gestalten“ in Baden-Württemberg. Bürger-Netzwerke seien entstanden, Treffpunkte für Jung und Alt wurden aufgebaut, Dorfzentren brächten barrierefreie Begegnungsräume, Pflege-Wohngemeinschaften und Verwaltungsräume unter ein Dach. „Es ist eine Art Bürgerbewegung, die sich hier entwickelt hat. Kommunen, zivilgesellschaftliche Akteure, Bürgerinnen und Bürger ebenso wie Unternehmen, Stiftungen, Kirchen und andere mehr machen sich auf den Weg, um aus ihrer Nachbarschaft, ihrem Straßenzug, ihrem Quartier langfristig eine sorgende Gemeinschaft zu schaffen – und Herausforderungen wie den demografischen Wandel gemeinsam zu meistern. Engagement, Teilhabe, Solidarität und Verantwortung übernehmen: Darum gehts. Und genau das macht auch Sozialgenossenschaften aus“, sagte Minister Lucha.

Das Projekt „Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“ nehme den Genossenschaftsgedanken noch stärker in den Blick. Ziel sei es, die drei Prinzipien von Genossenschaften – Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung – verstärkt zu nutzen und die Menschen im Land dabei zu unterstützen, Quartiere genossenschaftlich zu entwickeln. Ziel sei auch, das Modell der (Sozial-) Genossenschaft als eine Form der nachhaltigen Quartiersentwicklung bekannt zu machen und die Gründung genossenschaftlicher Quartiersansätze aktiv zu begleiten. Das Projekt sei auch eine Antwort auf die Rückmeldungen zahlreicher Akteure, dass es oft die Frage nach einer nachhaltigen Finanzierung ist, die die Menschen vor Ort beschäftigt. Genossenschaftlich getragene Quartiere könnten nach Ansicht des Ministers eine vielversprechende Antwort darauf sein. Das zweijährige Projekt wird vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband (BWGV) betreut und über die Landesstrategie „Quartier 2020“ vom Land gefördert.

Hintergrundinformationen zum Projekt „Genossenschaftlich getragene Quartiersentwicklung“ und dem dazugehörenden Wettbewerb gibt’s auf der Website unter www.wir-leben-genossenschaft.de/quartiersentwicklung. Der Zeitplan des Projekts werde gerade mit Bezug auf die aktuelle Situation angepasst. Weitere Informationen sollen in Kürze folgen.