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Pflegende Angehörige brauchen dringend Unterstützung

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Logo der Deutschen Alzheimer Gesellschaft
Foto: Deutschen Alzheimer Gesellschaft

BERLIN (kobinet) Rund zwei Drittel der Demenzerkrankten werden zu Hause von Angehörigen, zum Teil mit Unterstützung durch einen Pflegedienst oder Tagespflege, gepflegt. Fast alle Tagespflegeeinrichtungen sind mittlerweile geschlossen und selbst ambulante Pflegedienste schränken aufgrund von Personalengpässen ihre Dienste ein. Berufstätige pflegende Angehörige brauchen dringend Unterstützung, das fordert dieDeutsche AlzheimerGesellschaft (DAlzG).

Als Interessenvertretung der Menschen mit Demenz und ihrer Angehörigen, hat sich deshalb die DAlzG an Seniorenministerin Franziska Giffey gewandt und aufgefordert, hier für schnelle Hilfen zu sorgen.

Monika Kaus, die Vorsitzende der DAlzG, erklärt dazu: „Bisher gibt es –anders als für Eltern, die ihre Kinder derzeit zu Hause betreuen müssen – keine Regelungen zur Unterstützung der berufstätigen pflegenden Angehörigen. Diese haben häufig nur die Möglichkeit, auf das Verständnis des Arbeitgebers zu setzen und um Urlaub oder unbezahlte Freistellung von der Arbeit zu bitten“.

Mögliche Maßnahmen wären nach Vorstellungen der DAlzG eine unbürokratische und kurzfristige Freistellung der Angehörigen von der Arbeit nach dem Pflegezeitgesetz beziehungsweise dem Familienpflegezeitgesetz. Anstelle des für diese Fälle vorgesehen Darlehens sollte der Staat eine entsprechende Summe als Zuschuss für die betroffenen Familien gewähren. Eine weitere Möglichkeit wäre, die Summe, die normalerweise durch die Pflegekasse für den Besuch einer Tagespflegeeinrichtung zur Verfügung gestellt wird, direkt an diejenigen auszuzahlen, die von den Schließungen der Einrichtungen betroffen sind.