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Meilenstein für barrierefreie grenzüberschreitende Mobilität

Yvonne Wenner vom CBF Südpfalz mit Virtual Reality Brille
Yvonne Wenner vom CBF Südpfalz mit Virtual Reality Brille
Foto: Matthias Rösch

Reichshoffen (kobinet) "Wir freuen uns, dass die neuen Fahrzeuge gut auf die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen ausgerichtet sind. Das Projekt wird ein Meilenstein für barrierefreie und grenzüberschreitende Mobilität in der Region sein.“ So äussterten sich der rheinland-pfälzische Landesbehindertenbeauftragte Matthias Rösch und Werner Schreiner, der Beauftragter der Ministerpräsidentin für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, nach einem Besuch in der Produktionsstätte von Alstom im elsässischen Reichshoffen. Dort werden die neuen Fahrzeuge für die zukünftigen grenzüberschreitenden Bahnverkehre hergestellt.



Ziel des Besuches in Reichshoffen war es vor allem, sich vor dem Anlaufen der Serienfertigung im Interesse der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer ein Bild von der Barrierefreiheit der neuen Fahrzeuge zu machen. Mit dabei waren weitere Expertinnen und Experten aus der Interessenvertretung von Menschen mit Behinderungen. So zum Beispiel auch Yvonne Wenner vom CBF Südpfalz, die mit der Virtuell Reality Brille die Ausstattung des neuen Fahrtzeugs begutachtete. „Mit einem solchen Vorgehen haben wir schon bei der Einführung der S-Bahn Rhein-Neckar gute Erfahrungen gemacht“, so Werner Schreiner, der als Projektleiter für den Ausbau der S-Bahn Rhein-Neckar viele Ideen zu den notwendigen Voraussetzungen für die Erreichbarkeit von Orten eingebracht hat. Matthias Rösch hat in seiner Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Rheinland-Pfalz Süd ebenfalls bereits zahlreiche Neuanschaffungen von Fahrzeugen „mitbegleitet“ und damit dazu beigetragen, mobilitätseingeschränkten Mitbürgerinnen und Mitbürgern eine gute Nutzung des ÖPNV zu ermöglichen.

Noch in diesem Jahr wollen Matthias Rösch und Werner Schreiner ihre französischen Kollegen aus der Region Grand Est zu einer gemeinsamen Bereisung der Bahnstrecken Neustadt – Wissembourg – Strasbourg einladen. „Wir möchten gemeinsam mit unseren Kollegen analysieren, wie die Schnittstellensituation zwischen Bahnsteigen und Fahrzeugen entlang dieser Bahnstecke ist und welche Arbeiten noch bis zum Dezember 2024 umzusetzen sind, damit die ‚Bahnstrecke Neustadt – Landau – Wissembourg – Haguenau – Strasbourg‘ beim Start der durchgehenden Zugverbindungen auch ein gutes Beispiel für die gemeinsame Erschließung von Räumen für alle Bevölkerungsgruppen ist. Die neuen Fahrzeuge werden in der Region ebenfalls auf den Strecken Trier – Metz, Saarbrücken – Metz, Mulhouse/Mülhausen zum badischen Müllheim, Straßburg – Offenburg und auf der Achse von Strasbourg über Lauterbourg und Wörth nach Karlsruhe eingesetzt.

Neben einer Voranalyse soll dann, sobald ein Prototyp des neuen Fahrzeuges voraussichtlich Anfang des Jahres 2021 zur Verfügung steht, eine aktuelle Bereisung der Bahnstrecke erfolgen. Rösch und Schreiner sind optimistisch, dass dann bis Dezember 2024 noch ausreichend Zeit besteht, um notwendige Veränderungen an der Infrastruktur – insbesondere im Bahnsteigbereich – zu planen und umsetzen zu können, falls dazu Bedarf besteht. In das Gesamtvorhaben sind auch Baden-Württemberg und das Saarland eingebunden, wie es in einer Presseinformation des Landes Rheinland-Pfalz heißt.

Bemerkenswert fand Matthias Rösch übrigens, dass beim Alstom-Werk in Frankreich im Eingangsbereich ein Video zu Vorbeugemaßnahme zum Coronavirus ganz selbstverständlich mit Gebärdensprach-Übersetzung gezeigt wurde, wie der Landesbehindertenbeauftragte den kobinet-nachrichten mitteilte.