
Foto: DGS gemeinfrei
Essen / Wien (kobinet) Nachdem die kobinet-nachrichten gestern über die Kritik der Gehörlosen-Verbände an mangelnden Informationen zur Corona-Virus-Epidemie in Gebärdensprache berichtet hatten, haben die Redaktion einige Hinweise auf Angebote erreicht, die zeigen, dass es auch anders geht. Vor allem in Österreich scheint man da wieder einmal ein paar Schritte in Sachen barrierefreie Information weiter zu sein, als in Deutschland.
Wie Martin Ladstätter vom Online-Nachrichendienst BIZEPS aus Wien mitteilte, hat das österreichische Sozialministerium sein barrierefreies und englischsprachiges Informationsangebot zum Thema Coronavirus weiter ausgebaut. „Wir sind sehr bestrebt, unser barrierefreies Informationsangebot ständig zu erweitern, seit gestern sind etwa zwei neue Gebärdensprach-Videos zum Thema Coronavirus auf unserer Webseite verfügbar. Gebärdensprachdolmetscher werden auch verstärkt bei unseren Pressekonferenzen zum Einsatz kommen. Entsprechend aufbereitete Informationen in ‚Leichter Lesen‘ folgen in Kürze, und auch in englischer Sprache sind zahlreiche Informationen auf unserer Homepage bereitgestellt“, betont der österreichische Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Auch das Vernetzen mit bereits bestehenden gesicherten Informationen, sowohl im Bereich der Barrierefreiheit als auch mit nationalen und internationalen Organisationen, sei ihm ein wichtiges Anliegen, wie BIZEPS berichtet.
Martin Ladstätter wies zudem auf ein gut zweiminütiges Video in Gebärdensprache zum Corina-Virus hin, das auf der Internetseite der Organisation Witaf zu finden ist.
Kristin Reker, die als Peer-Fachberaterin in einer ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatungsstelle (EUTB) für Menschen mit Hörsehbehinderung und Taubblindheit in Essen arbeitet und als Sozialarbeiterin/Fachberaterin im Bereich Öffentlichkeitsarbeit beim Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für Menschen mit Sinnesbehinderungen KSL-MSi in Nordrhein-Westfalen beschäftigt ist, hat die kobinet-nachrichten ebenfalls auf ein Video mit Informationen in Deutscher Gebärdensprache (DGS) hingewiesen. „Das Corona-Virus in DGS erklärt“ lautet der Titel des gut zweiminütigen Videos.