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Wahlkabine auf dem Bürgersteig bei Wahl in Hamburg

Michel Arriens vor Wahlkabine auf Bürgersteig
Michel Arriens vor Wahlkabine auf Bürgersteig bei Hamburg-Wahl am 23.2.20
Foto: Michel Arriens vor Wahlkabine auf Bürgersteig

Hamburg (kobinet) Michel Arriens musste gestern in Hamburg in einer Wahlkabine auf dem Bürgersteig wählen. Während die Zuschauer*innen an den Bildschirmen gestern Abend ein spannender Wahlabend mit der Frage, ob die FDP und AfD zukünftig noch in der Hamburger Bürgerschaft vertreten sein werden, bot, war der Wahltag für Michel Arriens in ganz anderer Hinsicht nervenaufreibend und vor allem anstrengend. Sein Wahllokal ist wie viele andere in Hamburg nicht barrierefrei, nach drei Stunden Suche musste schließlich vor dem Wahllokal eine Wahlkabine für den Inklusionsbotschafter und Aktivisten aufgebaut werden.

„Nach 3 Std. und kilometerlangem Behörden-Marathon im Regen, hat das Bezirksamt angeordnet: Mein nicht barrierefreies Wahllokal muss eine Wahlkabine vor die Treppe stellen! Ich hab gerade auf dem Präsentierteller gewählt. Menschen standen neben und hinter mir, die Unterlagen waren durchnässt und ich konnte sie nicht selbst in die Wahlurne einschmeißen, sondern eine Wahlhelferin hat das für mich (hoffentlich) übernommen“, berichtet Michel Arriens auf Facebook.

Nicht einmal 1/4 der 1.283 Hamburger Wahllokale seien laut Michel Arriens für Menschen mit Körperbehinderung barrierefrei. Keins biete Gebärdendolmetschung für Gehörlose, die Wahlbenachrichtigung gäbe es weder in Leichter Sprache für Menschen mit Lernschwierigkeiten, noch in Gebärdensprache für Gehörlose und in Braille für Blinde. „Herr Bürgermeister Peter Tschentscher, SPD Hamburg, CDU Hamburg, GRÜNE Hamburg, DIE LINKE Hamburg, FDP Hamburg, Hamburgische Bürgerschaft, wir brauchen 100% barrierefreie Wahllokale oder mobile Wahlkabinen. So geht Demokratie – an der alle teilhaben sollen – nicht! Ich fordere einen runden Tisch mit Betroffenen, um Lösungen für die nächste Wahl zu erarbeiten. Dieser Wahl-Skandal darf nie wieder passieren️“, fordert Michel Arriens auf Facebook nach den gestrigen diskriminierenden Erfahrungen.

Link zum Bericht in Facebook von Michel Arriens