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Berlin (kobinet) Der zehnte Berliner Sozialgipfel diskutiert morgen über den dramatischen Mangel an bezahlbaren barrierefreien Wohnungen. "Gnadenlos" nennt Reiner Wild vom Mieterverein die Konkurrenz für Haushalte "mit besonderen Bedarfen".
Gewerkschaften, Sozial- und Mieterverbände suchen nach Lösungen auf die brennende Frage „Wohnen für alle!?“ Auf ihrer gemeinsame Webseite haben sie ein Positionspapier veröffentlicht.
Die Zahl der billigen, barrierefreien Wohnungen ist gering – und nicht gesammelt in einem Verzeichnis einsehbar“, so die Berliner Zeitung. Ursula Engelen-Kefer vom Soziaverband Deutschland in Berlin fordert ein Register, das alle geeignete Wohnungen für Menschen mit Behinderung auflistet.
Lars Hemme arbeitet als Teilhabeberater beim Sozialverband VdK. Vor anderthalb ist der auf Assistenz angewiesene Mann im Rollstuhl von Paderborn nach Berlin gezogen. Noch immer ist der 44-Jährige auf der Suche nach einer geeigneten Wohnung.
Im Abgeordnetenhaus wurde 2014 ein Fehlbedarf von mehr als 41 000 behindertengerechten Wohnungen festgestellt. Aktuelle Zahlen gibt es bisher nicht. „Wenn pro Jahr etwa tausend barrierefreie Wohnungen entstehen, ist das nur ein Tropfen auf den heißen Stein“, meint Dominik Peter vom Berliner Behindertenverband. Angebote barrierefreier Wohnungen sind für die Betroffenen finanziell meist unerschwinglich.