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Der Zukunft zugewandt

Porträtfoto von Karl Finke
Porträtfoto Karl Finke
Foto: Rolf Barthel

Hannover (kobinet) Unter dem Motto "Und der Zukunft zugewandt" kämpfen behinderte Menschen seit Jahrzehnten für Selbstbestimmung, Gleichstellung und volle gesellschaftliche Akzeptanz. Und dies mit wesentlichen Etappensiegen. Zu diesen gehört nach Ansicht von Karl Finke als historischer Akzent die Verfassungsergänzung zu Gunsten behinderter Menschen mit dem Satz "Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden" vor 25 Jahren. Die Behindertenbewegung hat damals für diese Verfassungsergänzung hart gekämpft, wie Karl Finke heute anlässlich der Bahntour der Reisegruppe Niemand durch Hannover berichtete.

„Dieser Schutz behinderter Menschen im Rahmen des Grundgesetzes ist seinerzeit in der Bund-Länder-Verfassungskommission gescheitert. Durch unermüdliche, direkte Demokratie von unten, also von uns, wurde dies dann doch erreicht. Als Zeichen des demokratischen Willens behinderter Menschen wurden damals ich und 2018 Ottmar Miles-Paul mit der Carl-von-Ossietzky-Medaille der Internationalen Liga für Menschenrechte ausgezeichnet. In der parlamentarischen Mitentscheidung sind wir über unsere damalige Open-Air-Pressekonferenz auf der Treppe des Reichstagsgebäudes unter dem Motto ‚Wir müssen draußen bleiben‘ nicht hinaus gekommen. Diese Tore müssen wir knacken und weit öffnen, um neben den direkten Aktivitäten in Selbsthilfegruppen und Verbänden die Stimme behinderter Menschen direkt im Bundestag unüberhörbar zu machen. Die Ziele sind klar, viele Schritte sind noch zu tun. Wir alle sind hier gefordert“, erklärte Karl Finke am Vortag des 25jährigen Inkrafttretens des Benachteiligungsverbots für behinderte Menschen im Grundgesetz, das am 15. November 1994 in Kraft getreten ist.