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Rheinland-Pfalz fördert Ausbau von Inklusionsarbeitsplätzen

Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Sabine Bätzing-Lichtenthäler
Foto: MSAGD

Neuwied (kobinet) Das Land Rheinland-Pfalz unterstützt und fördert schon seit vielen Jahren die Gründung von Inklusionsfirmen. Dabei nähert sich das Land nun dem Ziel, dass bis zum Ende der Legislaturperiode 1.000 Menschen mit Behinderungen einen Inklusionsarbeitsplatz in Rheinland-Pfalz haben. Darauf wies die rheinland-pfäzische Sozial- und Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler auf einer regionalen Informationsveranstaltung unter dem Motto "Zukunftsaufgabe Inklusionsfirmen" hin, die gestern im Schloss Engers in Neuwied stattfand.

Eine Arbeit zu haben, sei für viele eng mit Teilhabe und Selbstbestimmung verbunden – dies gelte für Menschen mit und ohne Behinderungen gleichermaßen, betonte die Ministerin. „Gerade für die Menschen mit Behinderungen benötigen wir noch mehr geeignete Arbeitsplätze in den Betrieben und Unternehmen. Daher unterstützt und fördert Rheinland-Pfalz die Gründung von Inklusionsfirmen. Ich freue mich, weil wir unserem Ziel nahe sind, dass bis zum Ende dieser Legislaturperiode 1.000 Menschen mit Behinderungen einen Inklusionsarbeitsplatz haben“, erklärte Sozial- und Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler. Nach der Begrüßung durch Bätzing-Lichtenthäler ging Prof. Dr. Stefan Sell im Hauptvortrag der Frage nach, ob Inklusion in der Arbeitswelt eine Herausforderung oder Chance sei. Im weiteren Verlauf wurden Portraits der Inklusionsabteilung der Globus SB-Warenhaus Holding GmbH & Co. KG in Koblenz (privatwirtschaftlich), der Hachenburger Service gGmbH (sozialer Träger) und der Inklusionsfirmen der Stadt Worms (kommunal) vorgestellt, die die große Bandbreite an Beschäftigungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderungen zeigten.

Bei der anschließenden Talkrunde präsentierten sich beispielhafte Inklusionsfirmen aus Dernbach / Urbar, Weißenthurm und Neuwied im gemeinsamen Dialog und diskutierten die Chancen der Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. In einem Schlusswort sprach sich der Landesbeauftragte für die Belange behinderter Menschen, Matthias Rösch, dafür aus, mit kreativen Geschäftsideen Inklusionsfirmen weiter auszubauen und neue zu gründen. „Inklusionsfirmen sind ein wichtiger Beitrag, einen inklusiven Arbeitsmarkt zu gestalten und unseren Auftrag aus der UN-Behindertenrechtskonvention einzulösen. Sie bieten Chancen für arbeitslose Menschen mit Behinderungen und als Alternative für die Beschäftigung in einer Werkstatt für behinderte Menschen, damit Menschen mit Behinderungen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen können“, erklärte Matthias Rösch.

Mit der im Sommer 2018 in Kaiserslautern gestarteten Informationskampagne „Zukunftsaufgabe Inklusionsfirmen“ wirbt die rheinland-pfälzische Landesregierung dafür, dass neue Inklusionsfirmen entstehen und noch mehr Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz die Fördermöglichkeiten des Landes und das Angebot einer kostenlosen Erstberatung kennen und in Anspruch nehmen. Derzeit bringen über 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Behinderungen in über 70 Inklusionsfirmen in Rheinland-Pfalz ihre Fähigkeiten in unterschiedlichen Bereichen wie Gastronomie, Garten- und Landschaftsbau, Einzelhandel bis zur Gebäudereinigung und industriellen Fertigung ein. Viele positive Beispiele sind für das Land gemeinsam mit der Landesarbeitsgemeinschaft Inklusionsfirmen (LAG-IF) Motivation, den eingeschlagenen Weg weiter zu gehen und die Zahl von Inklusionsarbeitsplätzen weiter auszubauen, wie es in der Presseinformation des Sozial- und Arbeitsministeriums von Rheinland-Pfalz heißt.

Unterstützung dazu komme durch das Bundesprogramm „Alle im Betrieb“ aus Berlin. Auch die Arbeitsagenturen seien bei der Förderung mit im Boot. Das Förderangebot des Landes umfasst einen Investitionskostenzuschuss für die geschaffenen Stellen für Menschen mit Behinderungen, einen dauerhaften Personalkostenzuschuss und einen Zuschuss zu arbeitsbegleitender Betreuung.