Berlin (kobinet) Mit dem Überfall auf Polen begann Deutschland heute vor 80 Jahren den Zweiten Weltkrieg. Dieser Tag wird als Weltfriedenstag/Antikriegstag begangen. In Brandenburg und Sachsen sind am Sonntag die Bürger zu Landtagswahlen aufgerufen.
Ein deutsch-polnischer Friedensweg führt ab 14.00 Uhr vom Rathaus Frankfurt (Oder) nach Słubice in die Fußgängerzone. Er endet an der Friedensglocke mit einem Friedensgebet (15.30 Uhr): Für eine Welt ohne Krieg, für Kooperation statt Konfrontation, für Abrüstung statt Sozialabbau und für die Solidarität mit Geflüchteten und Benachteiligten.
„Polen 39. Wie deutsche Soldaten zu Mördern wurden“, so ist der Titel einer Dokumentation deutscher und polnischer Historiker, die der deutsch-französische Fernsehsender Arte am Abend um 20.15 Uhr ausstrahlt.
Ein ehemaliger Fallschirmjäger der Bundeswehr, als Rechtsextremist bekannt, ist Spitzenkandidat der sogenannten Alternative für Deutschland bei den Landtagswahlen in Brandenburg. Partei- und Fraktionschef Alexander Gauland machte für ihn Wahlkampf.
Für Gauland sind Hitler und der Nationalsozialismus in 1000 Jahren deutscher Geschichte bekanntlich nur ein „Fliegenschiss“. Deutsche haben nach Meinung des früheren CDU-Politikers „das Recht stolz zu sein auf Leistungen deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen“.
Europaweit wird auch an die rund 300.000 Opfer der Patientenmorde der Nazis erinnert. Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung, Jürgen Dusel, sprach in der Berliner Philharmonie von einem Menschheitsverbrechen, das nicht vergessen werde dürfe.
Die Planungs- und Verwaltungszentrale des sogenannten Euthanasie-Programms befand sich in der Tiergartenstraße 4, wo heute die Philharmonie steht.
Die Ermordung von Menschen mit körperlichen, geistigen und seelischen Behinderungen begann Mitte Oktober 1939 in Polen. Die von Adolf Hitler erlassene Anordnung zur Ausrottung lebensunwerten Lebens wurde auf den 1. September 1939 zurückdatiert.