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Inklusion ist das, was jeder will, aber keiner kann

Inklusion mit Scharlatan Theater
Inklusion mit Scharlatan Theater
Foto: SJSK

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Inklusion mit Scharlatan Theater
Foto: SJSK

HAMBURG (KOBINET) Das Team vom Scharlatan Theater inszeniert für 10-jähriges Jubiläum der UN-Behindertenrechtskonvention ein provokantes Theaterstück "10 Jahre UN-Behindertenrechtskonvention – (K)ein Grund zum Feiern", hieß es in der Einladung zur Feierstunde im März 2019. Die offiziellen Reden und Grußworte in der Hamburger Handelskammer wurden in ein provokantes Theaterstück eingebettet.

Die Landesarbeitsgemeinschaft für behinderte Menschen (LAG) als Zusammenschluss von über 60 Betroffenen-Verbänden hatte zu diesem Zweck das Scharlatan Theater engagiert, um gemeinsam gegen einen etwaigen Feiermodus  laut zu werden. Denn seit dem Beitritt zur UN-BRK ist nicht genug passiert. Zum Sektausklang gab es dann auch treffend die Gläser nur zu fünf Prozent gefüllt – mehr war nicht drin. Die drastische Symbolik unterstrich die Dringlichkeit: Nur fünf Prozent Menschenrechte sind erreicht. 95 Prozent der Menschenrechte warten darauf, eingehalten zu werden!

Provokant, brillant, zutiefst berührend – Das Stück im Format der „Orchesterprobe“ ging letztendlich nicht nur tief unter die Haut, sondern legte den Finger auch knallhart in die Wunden. „Das Lachen blieb mir manchmal im Halse stecken“, schrieb Daniela Schremm, eine Zuschauerin und selbst Betroffene, „Super Umsetzung des Themas Inklusion!“.

Und so war es auch gewollt. Das Theaterstück sollte explizit auf die noch immer bestehenden Missstände aufmerksam machen, Tacheles reden, zum Nachdenken anregen, aber auch Mut machen, weiter für die Rechte von Menschen mit Behinderung zu kämpfen. Der absolute Gänsehautmoment, für den es großen Applaus gab, war ein Lied, das die Problematik auf den Punkt brachte und gut wiedergibt, wie auch den Autorinnen und Autoren vom Scharlatan Theater im Prozess der Stückentwicklung angesichts der politischen Situation immer wieder der Mund offen stehenblieb. Zum krönenden Abschluss wurde eine Protestaktion von Menschen mit Behinderung inszeniert, die die Bühne stürmten: „Jetzt wird schon wieder nur ÜBER uns gesprochen!“, entrüsteten sich die aus dem Publikum auf die Bühne strömenden Schauspieler und Sänger des inklusiven Theaterensembles Minotaurus Kompanie und des Gebärdenchors „HandsUp“.

Bezeichnend, dass bei einer Veranstaltung, bei der offensichtlich wird, dass vieles in den Behindertenrechtskonvention von der Politik nicht ausreichend ernst genommen wird, Hamburgs zweite Bürgermeisterin, Katharina Fegebank, sich nur den Anfang der Veranstaltung zu Gemüte führt, kurz ihre sehr allgemein gehaltene Rede hält, um sich dann auch schon wieder mitten in der Vorstellung zu verabschieden. Ein Element, fast schon so grotesk, dass es vom Scharlatan Theater inszeniert hätte sein können. Aber diese Farce war tatsächlich bitterer Ernst. Und auch die Medien waren für dieses Thema nur sehr eingeschränkt zu begeistern.