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Mensch zuerst beim Fachgespräch im Bundestag

Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Foto: Susanne Göbel

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Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Foto: Susanne Göbel

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Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
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Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Foto: Susanne Göbel

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Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Foto: Susanne Göbel

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Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Foto: Susanne Göbel

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Yvonne Hasse und Josef Ströbl vor dem Paul-Löbe-Haus in Berlin
Foto: Susanne Göbel

BERLIN/KASSEL (KOBINET) Das Menschen mit Lernschwierigkeiten sich selbst vertreten und für ihre Rechte kämpfen, das kennen Josef Ströbl und Yvonne Hasse vom Vorstand der Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Lernschwierigkeiten Mensch zuerst aus ihrem Alltag. Nicht alltäglich ist jedoch, dass sie dazu in den Deutschen Bundestag zu einem Fachgespräch geladen werden. So geschehen am letzten Freitag auf Einladung der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen.

„Während andere in der Sonne bei der Mahnwache vor dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales waren, saßen wir in einem kühlen Raum im Paul-Löbe-Haus und haben zusammen mit anderen SelbstvertreterInnen mit Corinna Rüffer von den Grünen über den Entwurf für ein Bundeshabegesetz geredet“, so Josef Ströbl gegenüber den kobinet-nachrichten. „Davor haben wir von Mensch zuerst Angst: Die neuen Regeln zu den 9 Lebensbereichen und wer dann noch Unterstützung bekommt. Unsere Angst ist: Dass man sich schlechter machen muss, als man ist. Wenn man sich dann schlechter gemacht hat, dann kommen die noch auf den Trichter, ich brauche zu viel Hilfe für eine eigene Wohnung und ich soll wieder ab in die Wohngruppe.“ Das stehe so nicht in der Behindertenrechtskonvention. „Dort steht: Ich darf sagen, wie ich wohnen will! Mensch zuerst ist es wichtig: Auch Menschen, die mehr oder viel Hilfe brauchen, haben das gleiche Recht mit Assistenz zum Beispiel in ihrer eigenen Wohnung zu leben.“

Es gab viel Kritik, es gab auch ein paar Dinge, die waren gut, aber es gab dann gleich wieder ein ABER dazu, so der Eindruck von Josef Ströbl. „Corinna Rüffer hat Respekt vor allen, die gerade protestieren. Sie meinte: Es braucht weiter Proteste, damit es ein gutes Gesetz wird. An dem Entwurf wird noch gearbeitet. Achtung: Aber die kleinen guten Dinge und Verbesserungen machen das ganze Ding (=Bundesteilhabegesetz) nicht gut“, so Josef Ströbl. Das Budget für Arbeit. Das ist noch sehr sehr unklar. Die Regeln sind für uns und die Arbeitgeber sehr schwer zu verstehen. Und es muss in ganz Deutschland die gleichen Regeln geben.“

Yvonne Hasse, die neben ihrer Vorstandstätigkeit im Projekt für Frauenbeauftragte des Weibernetz arbeitet, stellte während des Fachgesprächs klar: „Es soll mehr als eine Frauen-Beauftragte geben, wenn die Werkstatt groß ist und mehrere Standorte hat. Frauen-Beauftragte sollen mitentscheiden und mitbestimmen können, wenn es um die Interessen der Frauen in der Einrichtung geht. Sie kennen ihre Kolleginnen am besten. Frauen-Beauftragte müssen ernst genommen werden. Denn sie machen wichtige Arbeit und sind für ihre Kolleginnen da. Frauen-Beauftragte sollen eine Freistellung bekommen. Und auch die Unterstützerinnen brauchen eine Freistellung, damit sie gut unterstützen können.“

Josef Ströbl und Yvonne Hasse sind sich darin einig: „Wenn die Politiker das Bundesteilhabegesetz so schwer verstehen, brauchen sie den Entwurf vielleicht in Leichter Sprache, damit sie es verstehen? Zum Wunsch- und Wahlrecht: daheim statt im Heim muss gelten, sonst ist es eine verkehrte Welt, wenn ich sagen muss, warum ich nicht ins Heim will.“ Dies sagt Yvonne Hasse, die selbst sechs Jahre im abgelegenen Heim in Guntershausen gelebt hat, dann ins Betreute Wohnen umgezogen ist und jetzt zum 1. September die erste gemeinsame Wohnung mit ihrem Freund bezieht.