SCHWERIN (KOBINET) In Mecklenburg-Vorpommern sollen die Schulen für die Umsetzung der Inklusion insgesamt 237 Stellen zusätzlich erhalten. Das Land will dafür 18 Millionen Euro bereitstellen.
Bildungsminister Mathias Brodkorb, die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Simone Oldenburg, der bildungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Andreas Butzki, und der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Marc Reinhardt, haben in Schwerin vorgestellt, wie die Schulen bis zum Jahr 2020 schrittweise personell ausgestattet werden sollen. Die Stellenübersicht ist im Strategiepapier zur Umsetzung der Inklusion im Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern festgeschrieben. Darauf hatten sich die Landesregierung und die Landtagsfraktionen von SPD, CDU und DIE LINKE verständigt.
„Mit dem Gesamtkonzept haben wir eine sehr gute Basis für die Umsetzung der Inklusion an unseren Schulen. Wir wollen sie zügig, aber nicht überstürzt umsetzen. Ohne zusätzliches pädagogisches Personal an den Schulen wird uns das jedoch nicht gelingen“, betonten die Partner des Inklusionsfriedens. „Unser Ziel ist es, das gemeinsame Lernen von Kindern und Jugendlichen mit und ohne Beeinträchtigungen möglich zu machen. Inklusion bedeutet einerseits die Unterstützung von Mädchen und Jungen mit besonderem Förderbedarf, andererseits wollen wir leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler besser unterstützen. Mit dem fraktionsübergreifenden Konsens wird es uns erstmals in der Geschichte des Landes möglich sein, Grundsätze der inklusiven Bildung über Wahlperioden hinweg zu gewährleisten“, so die Partner des Inklusionsfriedens.
Stellenverteilung im Einzelnen:
• Im Schuljahr 2015/2016 sind 66 Stellen bereits freigegeben.
• Im Schuljahr 2016/2017 sollen 30 Stellen für die Begabtenförderung an Gymnasien hinzukommen.
• Ab dem Schuljahr 2017/2018 stehen weitere 50 Stellen bereit:
– 20 Schulen erhalten zusätzliche Stellen für die Beschulung von verhaltensauffälligen Kindern
– 11 berufliche Schulen erhalten zusätzliche Erzieher-Stellen
– 13 Stellen werden für den Gemeinsamen Unterricht in sonderpädagogischen Förderschwerpunkten wie Sehen, Hören und körperlich-motorische Entwicklung bereitgestellt.
Beim vierten Inklusionskongress am 12. März diskutierten rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Hochschule Wismar über die „Strategie der Landesregierung zur Umsetzung der Inklusion im Bildungssystem in Mecklenburg-Vorpommern bis zum Jahr 2020“. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur und das Institut für Qualitätsentwicklung hatten Lehrkräfte, Erzieher, Gewerkschaften, Verbände und weitere Interessierte zu dieser Veranstaltung eingeladen. Der Landtag muss über die Inklusionsstrategie abschließend entscheiden.