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KASSEL (KOBINET) Nach der Abschlusstagung des Projektes von Mensch zuerst "Mut zur Inklusion machen", an der am Wochenende Menschen mit Lernschwierigkeiten aus verschiedenen Teilen Deutschlands und aus Österreich teilgenommen haben, herrscht bei Mensch zuerst heitere Stimmung und Begeisterung. Allerdings hängen auch schwarze Wolken über der Selbstvertretungsorganisation von Menschen mit Lernschwierigkeiten, da eine wichtige Förderung Ende März ausläuft.
„Die Tagung hat eindeutig gezeigt, wie wichtig Inklusion für Menschen mit Lernschwierigkeit ist und was sich dadurch für unser Leben zum Besseren verändern kann. Wieder einmal haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Tagung gezeigt, dass Menschen mit Lernschwierigkeiten viel mehr bewegen und selbstbestimmter leben können, als ihnen zugetraut wird“, so die Bilanz von Stefan Göthling, dem Geschäftsführer von Mensch zuerst. „Wir Menschen mit Lernschwierigkeiten und die nun in diesem von der Aktion Mensch geförderten Projekt ausgebildeten BotschafterInnen haben viele Erfahrungen gesammelt, mit denen wir nun anderen Menschen mit Lernschwierigkeiten Mut zur Inklusion machen können.“
Menschen mit Lernschwierigkeiten hätten viel zu den Diskussionen zum Thema Inklusion beizutragen, so ein Ergebnis der Tagung. „Besonders hat mr gefallen, wie Menschen mit Lernschwierigkeiten untereinander auf sich und ihre Bedürfnisse geachtet haben und einander die Zeit geben, die sie brauchen“, zeigt sich Stefan Göthling beeindruckt. „Was bei anderen theoretisch diskutiert wird, wurde bei uns mit Leben gefüllt. Das hat nicht nur Spaß gemacht, sondern macht auch Mut für die Zukunft.“ Mut zur Zukunft mache auch die Tatsache, dass alle TeilnehmerInnen der Tagung einen konkreten ganz praktischen Schritt für sich von der Tagung mitgenommen haben, mit dem sie einen Beitrag zur Inlusion leisten wollen. „Denn nur wenn wir uns selbst einmischen, kann die Inklusion auch in unserem Sinne voran getrieben werden“, ist Stefan Göthling überzeugt.
Im Hinblick auf die Zukunft von Mensch zuerst zeigte sich Stefan Göthling jedoch etwas besorgt, da Mensch zuerst nur noch bis zum 31. März ein gefördertes Projekt hat und nach dessen Auslaufen die Arbeit erheblich schwieriger wird, weil dann das Büro und die MitarbeiterInnen nur schwer gehalten werden kann. „Deshalb scheint im Moment die Sonne für Mensch zuerst trotz der tollen Erfahrungen vom Wochenende und des aufziehenden Frühlings nicht mehr so kräftig. Dunkle Wolken zeigen sich derzeit leider für uns am Himmel“, beschreibt Stefan Göthling die aktuelle Stimmung. Stefan Göthling und viele Menschen mit Lernschwierigkeiten machen sich daher derzeit Sorgen, wie die begonnene Arbeit fortgesetzt und gestärkt werden kann. „An uns soll es nicht liegen, wir Menschen mit Lernschwierigkeiten haben viel Energie und viele Ideen. Wir hoffen, dass dies endlich auch von der Politik anerkannt wird und es eine gute Förderung von Selbstvertretungsorganisationen wie Mensch zuerst und die dafür nötige Unterstützung gibt. Denn wir können keine hohen Mitgliedsbeiträge verlangen. Die meisten unserer Mitglieder erhalten nur einen Werkstattlohn von durchschnittlich 180 Euro und ihr Erspartes wird ihnen auch oft auf ihre Unterstützungsleistung angerechnet“, erklärte Stefan Göthling.
Mensch zuerst hofft daher darauf, dass im Gesetz zur Weiterentwicklung des Behindertengleichstellungsrechts der Partizipationsfonds geschaffen, gut ausgestattet wird und dass davon auch wirklich Selbstvertretungsorganisationen gefördert werden. Das Gesetz könnte bereits Ende April vom Deutschen Bundestag verabschiedet werden.