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Wehrhaft gegen Gewalt – behinderte Frauen stärken

Kerstin Tack
Kerstin Tack
Foto: Irina Tischer

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Kerstin Tack
Foto: Irina Tischer

BERLIN (KOBINET) Zwei- bis dreimal häufiger sind Frauen mit Behinderungen von Gewalt betroffen als der weibliche Bevölkerungsdurchschnitt. Oft sind sie durch ihren Unterstützungsbedarf vom Täter abhängig und machen die Erfahrung, nicht ernst genommen zu werden, wenn sie von der Tat berichten. Kerstin Tack, Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion für die Belange von Menschen mit Behinderungen, stellt anlässlich des heutigen Internationalen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen klar, dass sich das ändern muss.



„Es ist erschreckend, dass Frauen mit Behinderungen von sexualisierter, körperlicher und psychischer Gewalt so viel stärker betroffen sind als nichtbehinderte Frauen. Dies gilt sowohl für Einrichtungen der Behindertenhilfe als auch das häusliche Umfeld. Häufig sind es fehlendes Wissen, eingeschränkte Kommunikation oder soziale Isolation, die sie in besonderer Weise gefährden, Opfer von Gewalt zu werden. Ich begrüße darum sehr, dass die doppelte Diskriminierung aufgrund von Geschlecht und Behinderung in der geplanten Neufassung des Behindertengleichstellungsgesetzes stärker berücksichtigt wird“, erklärte Kerstin Tack.

„Darüber hinaus bauen wir die Präventions- und Hilfsangebote für Frauen mit Behinderungen aus. Dabei liegt der Fokus darauf, Frauen mit Behinderungen selbstbewusst und stark zu machen, damit sie sich gegen Gewalt behaupten können. Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Projekt ‚Frauenbeauftragte in Einrichtungen‘ leistet hier bereits tolle Arbeit und setzt direkt in den Lebenswelten der Frauen an. In Werkstätten für behinderte Menschen soll es darum bald flächendeckend Frauenbeauftragte geben. Im Rahmen des neuen Nationalen Aktionsplans zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention starten wir zudem das Projekt ‚Beraten und Stärken‘, um Jugendliche mit Behinderungen besser vor sexualisierter Gewalt zu schützen“, betont die Bundestagsabgeordnete.

Frauen, die Opfer von Gewalt geworden sind, bräuchten professionelle Hilfe. Diese leiste neben zahlreichen, teils ehrenamtlich arbeitenden Fraueninitiativen auch das Hilfetelefon. Das Angebot des Bundesamts für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben ist unter 08000 116 016 und unter www.hilfetelefon.de zu erreichen. Für Frauen mit Behinderungen gibt es die Beratung auch in Leichter Sprache und in Gebärdensprache, informiert Kerstin Tack.