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Foto: Thomas Abel
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Foto: Thomas Abel
KASSEL (KOBINET) Im Rahmen einer Diskussionsveranstaltung unter dem Motto "Forschung und Behindertenpolitik", die gestern Abend an der Universtität Kassel stattfand, trat die Bundesbehindertenbeauftragte Verena Bentele für eine barrierefreie und inklusive Forschung ein.
Prof. Dr. Felix Welti, der zu dieser Veranstaltung eingeladen hatte, führte durch das abwechslungsreiche Programm der Veranstaltung, während der eine Reihe von Initiativen der Universität Kassel in Sachen Behinderung und Forschung dargestellt wurden. Diese reichen von einem Forschungsvorhaben zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention in verschiedenen Ländern Europas, über die Forschung und Lehre zum inklusiven Sport, die Betreuung eines Diskussionsforums zum Behindertenrecht der Deutschen Vereinigung für Rehabilitation, bis zur Barrierefreiheit im Bereich Architektur, Stadt- und Landschaftsplanung.
Verena Bentele betonte in ihrem Impulsreferat zum Verhältnis von Behindertenpolitik und Forschung die Wichtigkeit der Forschungstätigkeit für behinderte Menschen und die Behindertenpolitik. Die Forschung habe mit ihren konkreten Ergebnissen und Zahlen noch einmal ganz andere Möglichkeiten, die Politik zu überzeugen, betonte Verena Bentele. Ihr ist jedoch auch wichtig, dass behinderte Menschen selbst in der Forschung mitwirken und diese barrierefrei und inklusiv gestaltet wird. Bei ihrem Besuch der Universität Kassel konnte sie sich vor der Veranstaltung über Weiterentwicklungen in Sachen Barrierefreiheit für Studierende und Beschäftigte an der Universität ein Bild machen. Hier ist in den letzten 30 Jahren einiges erreicht worden, wie bei der Veranstaltung deutlich wurde, aber es gibt noch vieles zu tun. Dies zeigte sich nicht zuletzt an der miserablen Akkustik im Gießhaus der Universität Kassel und dem nicht höhenverstellbaren Rednerpult.
Der Erste Beigeordnete des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (LWV), Dr. Andreas Jürgens, bekräftigte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit der Forschung mit der Praxis, die sich dem stetigen Wandel der Zeit stellen müsse. Vor 20 Jahren habe man beim LWV noch hauptsächlich daran gedacht, welche Einrichtung zum behinderten Menschen passe, nun sei man auf dem Weg zum personenzentrierten Denken. Hier seien Impulse aus der Forschung sehr willkommen. Er machte jedoch auch deutlich, dass sowohl die Forschung als auch die Praxis ihre eigene Berechtigung und Aufgabe habe und jeder seine Arbeit unabhängig machen müsse.
Erfrischend bei der Vorstellung der Aktivitäten war die Vorstellung eines inklusiven Sportangebotes von Bianca Wagner, das von der Aktion Mensch gefördert wird und schon viele Vereine in Kassel erreicht hat. Hier wird ganz konkret geschaut, welche Sportarten behinderte Menschen ausüben möchten und die Türen dafür mit der Vermittlung des entsprechenden know hows in den Sportvereinen zu öffnen.