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Foto: Rainer Damerius
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Foto: Rainer Damerius
SIEGEN (KOBINET) Über 70 Personen fanden am 4. Februar den Weg ins Rathaus Siegen-Geisweid, um sich über das in Planung befindliche Bundesteilhabegesetz zu informieren, berichtet der Behindertenbeauftragte von Siegen Rainer Damerius.
Bericht von Rainer Damerius
Noch im Lauf diesen Jahres soll ein Gesetzentwurf vorliegen und nächstes Jahr soll der Bundestag und Bundesrat voraussichtlich über die Gesetzesvorlage beraten, so dass das Gesetz Anfang 2017 in Kraft treten kann. Ziel des Bundesteilhabegesetzes ist die Verbesserung der Lebenssituation von Menschen mit Behinderung, die Erleichterung bei Anträgen und womöglich kommt es auch zu einer finanziellen Besserstellung. Als Referenten hatten der Beirat der Menschen mit Behinderung Siegens und die Behindertenbeauftragten der Stadt Ottmar Miles-Paul aus Kassel eingeladen. Er ist seit über 25 Jahren in der bundesdeutschen Behindertenbewegung für Gleichstellung und die Beseitigung von Benachteiligung aktiv. Außerdem steht Miles-Paul in engem Kontakt zu einer Reihe von Akteuren, die derzeit an dem Gesetzesentwurf arbeitet. Somit gab’s also Infos aus erster Hand.
Bevor Ottmar Miles-Paul mit seinem gut verständlichen Vortrag begann, bat er die Anwesenden
um ihre Fragen zum Gesetz – ein Referent also, der sich auf sein Publikum einzustellen versucht. Schnell wurde dann auch klar, wie vielfältig die Interessen und Fragen der versammelten Menschen mit und ohne Behinderung sind: Aus den Reihen der zahlreich erschienenen Hörgeschädigten wurde bemängelt, dass viel zu selten benötigte Dolmetschkosten erstattet werden (ob in der Schule, beim Arztbesuch oder auf Behörden) und, dass man sich wünsche, mehr hauptamtlich angestellte Dolmetschkräfte vorzufinden. Eine blinde Teilnehmerin fragte an, ob denn das Gesetz auch bewirken könne, dass mehr Menschen über die Belange von Behinderten informiert sind und im Umgang mit Handicaps trainiert werden? Ein Rollstuhlfahrer berichtete, er habe gelesen, dass das Gesetz keine Mehrkosten verursachen dürfe und er frage sich nun, wie denn dann eine Verbesserung für Behinderte erreicht werden könne – Inklusion sei doch schließlich nicht zum Nulltarif zu haben.
So begann also der Vortrag nach einer ausgiebigen Fragerunde und Ottmar Miles-Paul stellte nun nicht nur den Sinn des Bundesteilhabegesetzes dar, sondern er klärte auch über die zu erwartenden Auswirkungen in der Praxis auf. Nicht alles, so wurde bald klar, wird durch das Gesetz anders und besser, aber es bestehen berechtigte Hoffnungen: Wenn es gut läuft und wenn die Verantwortlichen in der Politik die Forderungen aus den Reihen der Betroffenen ernst nehmen, könnte es ab Januar 2017 ein bundesweites Teilhabegeld geben, das einkommens- und vermögensunabhängig gezahlt werden sollte. Sehr vereinfacht sei das Ziel des Gesetzes, die derzeit gezahlten Gelder für die Behindertenhilfe mehr in die Hände der Betroffenen zu geben – dann nämlich entscheiden Menschen mit einem Handicap selber, wessen Dienste sie für welchen Preis in Anspruch nehmen wollen. Hinzu komme, dass auch das Bundesbehindertengleichstellungsgesetz überarbeitet wird und so wird in nächster Zeit vielleicht doch manches in Bewegung kommen.
Erfreut zeigte sich Ottmar Miles-Paul, dass die Veranstaltung so gut besucht war, dass rege diskutiert und dabei in Gebärdensprache gedolmetscht wurde; dies sei noch lange nicht alltäglich und zeige, dass in Siegen offenbar einige Menschen mit Behinderung sehr aktiv seien und manche in Rat und Verwaltung der Stadt wohl erkannt hätten, in welche Richtung der Inklusionszug fährt. Schön sei in diesem Sinn ebenfalls, dass auch Vertreterinnen und Vertreter aus den Parteien anwesend waren und damit verbunden rief der Referent dazu auf, dass Betroffene sich ruhig in Sachen Bundesteilhabegesetz an ihre Abgeordneten wenden sollten.
Informationen zu den Kernpunkten des geplanten Gesetzes erteilen die Behindertenbeauftragten der Stadt Siegen, im Internet können sie unter der Adresse http://www.teilhabegesetz.org//media//Ottmars_Dateien/140526_Kernpunkte_Teilhabegesetz.pdf gelesen werden.