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Foto: ZsL Gießen
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Foto: ZsL Gießen
GIEßEN (KOBINET) In der ersten Vorstandssitzung nach der Mitgliederversammlung des Vereins Zentrum selbstbestimmt Leben Gießen (ZsL) wurden für die Zukunft wichtige Beschlüsse gefasst. Der Vorstand gab grünes Licht für die Ausgründung eines Assistenzdienstes als gemeinnützige GmbH. Auch beschloss man das vorläufige Assistenzdienstkonzept und den Geschäftsplan der GmbH.
„Damit sind die wichtigsten Weichen für den Aufbau unseres eigenen Assistenzdienstes vollzogen“, erklärte der Geschäftsführer des ZsL Gießen Alexander Busam. Mit dem Konzept und dem neuen Dienst will der Verein im ersten Schritt die vorhandenen strukturellen Lücken in Sachen Persönlicher Assistenz schließen. Dies betrifft unter anderem den Freizeitbereich, den Studien- und teilweise den Schulbereich ebenso wie den Bereich der Arbeitsassistenz. Im Rahmen eines Stufenplans soll auf die zukünftigen Entwicklungen je nach Nachfrage und Angebot eingegangen werden. Wichtig ist dabei für den Verein, die einzelnen Menschen als maßgebliche Leitfigur für das Handeln zu begreifen. Bei der Persönlichen Assistenz geht es darum, auf die Person zugeschnittene und von der Person selbst entschiedene Hilfemöglichkeiten darzustellen. Damit will der Verein einen weiteren Beitrag auch zur lokalen Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention leisten, die unter anderem gemeindenahe Einrichtungen zur Umsetzung des selbstbestimmten Lebens für Menschen mit Behinderung beinhaltet.
Weiterer wichtiger Punkt für das ZsL Gießen ist die Deinstitutionalisierung von Hilfen für behinderte Menschen. Das bedeutet, dass die Hilfe direkt dem Menschen dient und an ihn angepasst wird. Die Ausgründung in eine GmbH hat vor allem den Grund, dass die Beratungsstelle, die im Verein verbleibt, weiterhin trägerunabhängig beraten kann. Es gibt dann keine wirtschaftlichen Gründe für die BeraterInnen, die eigene Assistenzstruktur zu empfehlen. Auch dies war für den Verein wichtig, ist es doch aktuell die einzige Beratungsstelle in Gießen, die trägerunabhängig arbeitet.
Für die kommenden Monate hat sich der Verein ein volles Programm verordnet. Neben den Fragen rund um die Konzeptabstimmungen mit den Kostenträgern muss die juristische und wirtschaftliche Vorbereitung erledigt werden. Dabei soll die vereinbarte Lenkungsgruppe helfen. Dort arbeiten neben dem Vorstand und der Geschäftsführung des Vereins auch Menschen mit, die bereits selbst Erfahrung gesammelt haben, als Menschen mit Behinderung mit Assistenzbedarf ebenso wie Menschen, die bereits in der Assistenz gearbeitet haben. Dabei soll die neue Gesellschaft als Integrationsfirma organisiert werden. Das bedeutet, dass dort dann Menschen mit und ohne Behinderung zusammenarbeiten. Die entsprechenden Anträge sind bereits beim Integrationsamt gestellt.