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Foto: Belvedere, Wien
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Foto: Belvedere, Wien
BERLIN (KOBINET) Die Berlinische Galerie und die Österreichische Galerie Belvedere präsentieren in einer großen Sonderausstellung erstmals gemeinsam zentrale Werke der Wiener und Berliner Moderne von den Sezessionen über den Expressionismus bis hin zur Neuen Sachlichkeit. Meisterwerke beider Sammlungen und bislang weniger beachtete Positionen geben im Zusammenspiel einen umfassenden Einblick in den intensiven Austausch beider Metropolen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Die Ausstellung „Wien Berlin. Kunst zweier Metropolen. Von Schiele bis Grosz" (24.10.2013–27.01.2014) wird zu einem Erlebnis mit allen Sinnen. Mit Hilfe von tastbaren Reliefs, Ausstellungsplänen in Groß- und Brailleschrift, Bodenleitlinien, die in den Rundgang integriert sind, sowie einem Audioguide ist sie auch für seheingeschränkte Besucher erfahrbar.
Als eines der ersten Kunstmuseen in Deutschland will die Berlinische Galerie blinden und seheingeschränkten Besuchern einen barrierefreien Ausstellungsbesuch ermöglichen, bei dem die selbständige Auseinandersetzung im Mittelpunkt steht, unabhängig von einem geführten Gruppenrundgang. Der Audioguide, entwickelt in Zusammenarbeit mit Acoustiguide GmbH und dem Projekt „Berlin für Blinde“ von Förderband e.V., ist speziell auf die Bedürfnisse seheingeschränkter
Besucher ausgerichtet. Hier finden sich umfangreiche Hintergrundinformationen zu den Kunstwerken wie auch genaue „Tastbeschreibungen“. So entsteht vor dem inneren Auge des Besuchers ein Bild der wichtigsten Kunstwerke von den Sezessionen bis zur Neuen Sachlichkeit. Dieser Audioguide ist im Eintrittspreis enthalten und ab 8. November 2013 vor Ort verfügbar.
Ein besonderes Highlight werden die Tastbilder innerhalb der Ausstellung sein: Von ausgewählten Kunstwerken – etwa von Gustav Klimt, George Grosz oder Rudolf Schlichter – werden taktile Reliefs und Tastfolien entwickelt, die zur haptischen Erfahrung der Kunst einladen. Modernste Technologien kommen dabei zum Einsatz, mit deren Hilfe zweidimensionale Bildinformationen aus Gemälden in die Dreidimensionalität übersetzt werden. Für jede „Übersetzung“ eines Kunstwerks in ein Tastmodell wurde eine individuelle Lösung gefunden, je nach Form und Inhalt des Originals. So wird das Porträt der Johanna Staude von Gustav Klimt und die dazugehörige Bluse aus den Wiener Werkstätten in drei Stufen erfahrbar: Ertastbare Flockdrucke der Umrisse und des Stoffmusters sowie das Fühlen von Seide und Federn vermitteln sehr plastisch einen Eindruck der originalen Kunstwerke.