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Bezirk Schwaben schafft neue Koordinierungsstelle

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Foto: domain public

AUGSBURG (KOBINET) Die Teilhabe von Menschen mit Behinderung an unserer Gesellschaft ist eine der großen sozialpolitischen Herausforderungen, denen sich der Bezirk Schwaben stellt. Hierfür hat der Bezirk seit 1. September eine entsprechende Koordinierungsstelle geschaffen.



Der schwäbische Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert erklärte: „Als Sozialhilfeträger ist es uns ein besonderes Anliegen, die Chancen von Menschen mit Behinderung in der Arbeitswelt zu erhöhen.“ Schon in den vergangenen Jahren war der Bezirk hier durch einzelne Maßnahmen aktiv – so wurden Zielvereinbarungen für Integrationsfirmen und Zuverdienstarbeitsplätze geschaffen und in Kooperation mit den Werkstätten für Menschen mit Behinderung (WfBM) Regelungen zu so genannten Außenarbeitsplätzen getroffen sowie das Projekt „EVA“ gestartet.

Nun sollen diese Maßnahmen und Initiativen beim Bezirk durch die Einrichtung einer Stelle noch mehr gebündelt und forciert werden: Seit 1. September ist Julia Endris beim Bezirk Schwaben dafür in der Sozialverwaltung Ansprechpartnerin – sowohl für alle Institutionen, die in diesem Bereich tätig sind, als auch für die Betroffenen selbst. Die gebürtige Lauingerin bringt dafür die passenden beruflichen Voraussetzungen mit: Nach dem Studium an der Katholischen Stiftungsfachhochschule München arbeitete die Diplom-Sozialpädagogin bei der Bundesanstalt für Arbeit. Dort war die 29jährige als Arbeitsvermittlerin mit Beratungsaufgaben an einer besonderen Schnittstelle tätig – sie war sowohl für Rehabilitanden und Schwerbehinderte in der Arbeitsvermittlung aktiv als auch in der Beratung der Arbeitgeber, heißt es in einere Presseinformation des Bezirks Schwaben. „Ich habe also bereits dort beide Seiten und deren Bedarfe gut kennengelernt“, so Julia Endris. 

Arbeit sei für die meisten Menschen mehr als bloße Erwerbstätigkeit, „sie gibt dem Leben Struktur und Sinn, sowie die Möglichkeit zu sozialen Kontakten“, so Julia Endris. Gerade daher sei die berufliche Tätigkeit besonders für Menschen mit Behinderung, die oftmals Ausgrenzung erleben, ein wichtiger Aspekt. „Ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt sind jedoch nach wie vor begrenzt“, betont auch Bezirkstagspräsident Reichert. „Daher ist es dem Bezirk Schwaben ein besonderes Anliegen, den Beschäftigten der Werkstätten die Möglichkeit zu bieten, eine Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt aufzunehmen.“

Erster Ansprechpartner für eine Förderung der Aufnahme einer Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt sind selbstverständlich die Agentur für Arbeit, das Jobcenter und in einigen Fällen auch die Rentenversicherung. Aber nicht alle Menschen mit Behinderung fallen laut Gesetz in deren Zuständigkeitsbereich, wie beispielsweise Beschäftigte einer Werkstätte für Menschen mit Behinderung, die innerhalb der Werkstätte in einem geschützten Rahmen beschäftigt sind und erstmals oder erneut versuchen wollen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. „Für diese Menschen mit Behinderung, die ganz besondere Bedürfnisse haben, möchte der Bezirk Schwaben weitere Angeboten schaffen“, erläutert Julia Endris.

Geschaffen wurde ihre Stelle vom Bezirkstag, um schwabenweit die Teilhabe behinderter Menschen am Arbeitsleben individueller zu gestalten. Darüber hinaus sollen zudem Informationen gebündelt, bisher erfolgreiche Konzepte weiter unterstützt und neue Projekte entwickelt werden. Julia Endris hat ihre Aufgabe mit viel Elan aufgenommen: „In Zusammenarbeit mit den Institutionen des ersten Arbeitsmarktes, Kostenträgern, Arbeitgebern, sowie den Werkstätten für behinderte Menschen, den Bildungsträgern und natürlich den Menschen mit Behinderung selbst, will ich versuchen, individuelle Möglichkeiten zur Aufnahme einer Tätigkeit auf dem ersten Arbeitsmarkt herauszuarbeiten und zu realisieren.“