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Teilhabegesetz und ich – Ziemlich beste Freunde?

Raul Krauthausen
Raul Krauthausen
Foto: Raul Krauthausen

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BERLIN (KOBINET) "Teilhabegesetz und ich - Ziemlich beste Freunde?" So titelt der Gründer der Sozialhelden, Raul Krauthausen aus Berlin, seinen Beitrag für die Kampagne für ein Gesetz zur Sozialen Teilhabe. Als Beispiel für bestehende Benachteiligungen schildert Raul Krauthausen den Unterschied zwischen dem adeligen Philippe aus dem Film "Ziemlich beste Freunde" und ihm, der aufgrund seines Assistenzbedarfs nicht mehr als 2.600 Euro ansparen darf.

„Es war auch für mich einer der witzigsten Filme im letzten Jahr: ‚Ziemlich beste Freunde‘ – Der querschnittgelähmte Philippe findet einen Assistenten, der ihm rund um die Uhr zur Hilfe geht. Ich habe auch einige Parallelen zu meinen eigenen Assistenten gesehen, mit denen ich auch viel Spaß haben kann und mit einigen Assistenten hat sich auch eine Art Freundschaft über die Jahre entwickelt. Leider gibt es ein paar Sachen, die in dem Film nicht gezeigt werden, aber mein Leben doch stark von dem eines adeligen Franzosen unterscheiden“, schreibt Raul Krauthausen. „Während es für Philippe wohl kein Problem darstellt, die Kosten der Assistenz zu übernehmen, kann ich mir diesen Luxus nicht leisten. Denn die bisherige Koppelung der Sozialhilfe an mein Einkommen macht es für mich sehr schwer, mehr als 2.600 Euro zu sparen. Eigentlich ist die Sozialhilfe größtenteils, für die Überbrückung einer schwierigen Zeit gedacht, wie zum Beispiel eine längere Arbeitslosigkeit. Wer einmal Sozialhilfe bezogen hat, weiß, wie schwer das Leben ist und versucht alles um da wieder herauszukommen. Aber wie soll das mit meiner Behinderung gehen? Ich werde Glasknochen bis zum letzten Tag haben und somit auch immer auf Unterstützung angewiesen sein. Mit allen Konsequenzen.“

Dabei betont Raul Krauthausen: „Es geht mir nicht darum, überhaupt keine Zuzahlungen zu meiner Assistenz zu machen, aber es muss in einem verträglichen Rahmen sein. Von allem was ich über den Freibetrag von 1.500 Euro pro Monat verdiene (ich habe eine 60 Stunden Woche) werden erstmal 60 Prozent abgezogen. Ich darf nicht mehr als insgesamt 2.600 Euro ansparen. Keine Lebensversicherung, kein Bausparvertrag. Wenn ich heiraten würde, wäre das Einkommen meiner/meines Partnerin/Partners ebenfalls von dieser Regelung betroffen. Ist das fair? Ich will mich nicht aus der Verantwortung nehmen und bin auch gerne zu Gesprächen bereit, die eine Neuregulierung der Unterstützung anstreben, aber den Status Quo müssen wir ändern. Denn zur Inklusion gehört doch auch, dass jeder das Recht haben sollte, angemessen für seine Arbeit bezahlt zu werden und das Geld genauso einzusetzen wie Nichtbehinderte auch. Für eine Altersvorsorge, ein Auto, einen Urlaub usw. Reichtum strebe ich und viele andere behinderte Menschen auch gar nicht an. Das einzige, was wir wollen, ist Gleichberechtigung. Ändern wir nichts, weiß ich jetzt schon, dass fast alle behinderten Menschen in Deutschland in Altersarmut leben werden. Weil wir nicht mal private Rentenversicherungen abschließen dürfen. Es muss ja nicht gleich das teure Kunstwerk oder der Privatjet wie im Kinofilm sein, sondern mir reicht es schon, wenn wir Behinderung als einen Teil der Gesellschaft wahrnehmen. Politiker könnten mit einer Novellierung der gesetzlichen Regelungen mittels eines Teilhabegesetzes dafür ein wichtiges Zeichen setzen.“

Link zu weiteren Beispielen, die deutlich machen, warum ein vom Forum behinderter Juristinnen und Juristen vorgeschlagenes Gesetz zur Sozialen Teilhabe nötig ist.