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BERLIN (KOBINET) Wer Rundfunkgebühren zahlt, muss nach Ansicht der behindertenpolitische Sprecherin der FDP-Bundestagsfraktion das TV-Angebot auch nutzen können. Gabriele Molitor kritisierte heute die geplante Einstellung von Übersetzungen in Gebärdensprache auf dem von den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten getragenen Ereignis- und Dokumentationskanal phoenix.
„Viele gehörlose Menschen können nur mit Hilfe von Gebärdensprache Nachrichtensendungen verfolgen. Die Entscheidung von ARD und ZDF, künftig auf die Gebärdensprachdolmetscher bei Phoenix zu verzichten, ist daher nicht nachvollziehbar. Statt einer Stagnation oder Einstellung von barrierefreien Formaten im Fernsehen ist der Ausbau weiter voran zu treiben“, erklärte Molitor in ihrer Pressemitteilung. „Seit dem 1. Januar 2013 zahlen auch Menschen mit Behinderungen einen ermäßigten Rundfunkgebührenbeitrag. Sie geben zukünftig Geld für ein Medienangebot aus, das für sie nutzlos ist.“
Die Bundestagsabgeordnete erinnerte daran, dass die Intendanten zugesichert haben, mehr barrierefreie Angebote zu schaffen. „Sie sollten ihr Wort nicht brechen und ihre Entscheidung überdenken“, betonte Molitor. „Phoenix will nach den Protesten das Gespräch mit den betroffenen Verbänden suchen. Dabei muss folgende Botschaft deutlich werden: Statt weniger brauchen wir mehr Gebärdensprachdolmetscher. Die Entscheidung die Gebärdensprache einzustellen, ist zurückzunehmen. Etwa 80.000 gehörlose und hörgeschädigte Menschen benötigen die ,Tagesschau` oder das `heute journal` mit Gebärdensprache. Der Ausbau von barrierefreien Formaten in Funk- und Fernsehen fördert gleichberechtigte Teilhabe und Inklusion.“