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Foto: Aktion Mensch
Berlin (kobinet) Am 30. März 2025 kommt das Inklusionsmobil unter dem Motto "Sport vereint" ins Deutsche Sport & Olympia Museum in Köln. Was die Aktion Mensch mit dieser besonderen Initiative erreichen will, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Behindertensportverband und REWE entstanden ist, an wen sich die Aktion richtet und wie man dabei sein kann, darüber informiert die Aktion Mensch in einem Beitrag, auf den diese in ihrem aktuellen Newsletter hingewiesen hat.
„Mit der Tour 2025 kann das Inklusionsmobil unter dem Motto ‚Sport vereint‘ deutschlandweit Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen, Vereine und Schulen für inklusiven Sport begeistern und zu neuen Sportangebote inspirieren. Mit interaktiven Mitmachaktionen, praktischen Tipps und Informationsmaterial können alle vor Ort erleben, wie Teilhabe im Sport für alle möglich ist“, heißt es u.a. in der Ankündigung der Aktion in Köln.
Ein INKLUSIONSMOBIL??? Wer fährt damit wovor davon? Lasst uns alle am 30. März nach Berlin kommen und ihm hinterherwinken!
„Inklusion to go“ – einfach anrufen, wir bringen’s vorbei!
Wenn Inklusion fehlt, kein Problem: Bestellen Sie einfach das Inklusionsmobil. Es kommt pünktlich, bringt bunte Mitmachaktionen, ein paar Sportgeräte zum Anfassen und jede Menge gutes Gefühl. Alle machen ein Selfie, man klatscht sich auf die Schultern, und für einen Nachmittag fühlt sich alles fast so an, als wäre da wirklich was passiert.
Danach klappt die Rampe wieder hoch, das Inklusionsmobil rollt weiter zur nächsten Station, und die Illusion von Veränderung bleibt für ein paar Stunden im Raum stehen – bis am nächsten Tag wieder alles beim Alten ist.
Das ist der Kern solcher Aktionen: temporäres Event-Marketing im Deckmantel der Inklusion. Es wird eine Erlebbarkeit geschaffen, ohne Strukturen zu hinterfragen oder zu verändern. Wo bleiben nach der Show die barrierefreien Sportstätten? Wo ist die nachhaltige Förderung für inklusive Vereine? Wie viele Menschen mit Behinderung sitzen tatsächlich in den Gremien, die diese Tour planen und umsetzen? Echte Teilhabe entsteht nicht durch Roadshows oder mobile Erlebniswelten, sondern durch dauerhafte, gleichberechtigte Mitgestaltung in allen Bereichen – vor allem dort, wo es unbequem wird.
Das Inklusionsmobil ist nichts weiter als eine bewegliche Beruhigungspille für eine Gesellschaft, die sich gerne selbst auf die Schulter klopft, wenn sie für einen Moment Teilhabe inszeniert. Es zeigt schön, wie Inklusion immer wieder auf Events, Programme und Kampagnen reduziert wird, anstatt zur Selbstverständlichkeit zu werden. Währenddessen bleiben Betroffene nach Abfahrt des Mobils mit den gleichen Barrieren zurück – seien sie baulich, strukturell oder in den Köpfen.
Echte Inklusion braucht kein „Mobil“, sondern eine Gesellschaft, die endlich aufhört, Inklusion als Leistung für andere zu verstehen – und begreift, dass Teilhabe der Normalfall ist.
Nicht geliefert. Nicht gebracht. Nicht „zum Mitnehmen“. Sondern gelebt. Immer. Überall.
Ralph, auch hier hast du den Nagel voll auf den Kopf getroffen!