Menu Close

Höhere Wahlbeteiligung hat Stimmenzuwachs der AfD abgemildert

Sharepic für die Aktion Inklusion braucht Demokratie
Sharepic für die Aktion Inklusion braucht Demokratie
Foto: ISL

Berlin (kobinet) Ein Vielzahl von Akteur*innen und Organisationen hat vor der Bundestagswahl 2025 dazu aufgerufen, wählen zu gehen und die Stimme für demokratische Parteien abzugeben. Die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) hat im Vorfeld der Wahl beispielsweise 60 Kurzvideos veröffentlicht, die von behinderten Menschen unter dem Motto "Inklusion braucht Demokratie: Deshalb kein Platz für Ausgrenzung und Diskriminierung" eingereicht wurden. Welchen Effekt solche Aktionen, die vor allem auch über die sozialen Medien verbreitet wurden, genau hatten, dürfte schwer zu ermitteln sein. Die höchste Wahlbeteiligung seit der Wiederveinigung Deutschlands im Jahr 1990 mit 82,5 Prozent gegenüber 76,4 Prozent bei der Bundestagswahl 2021 ist allerdings ein Indikator, dass hier einiges in Bewegung war. Auch wenn die AfD einen enormen Stimmenzuwachs von bisherigen Nichtwähler*innen hatte, wäre deren Ergebnis ohne eine demokratische Gegenbewegung wahrscheinlich noch wesentlich größer.

Aus einem Beitrag von BR24 geht hervor, dass die AfD 1.810.000 bisherige Nichtwähler*innen hinzugewinnen konnte. Ohne eine entsprechende Mobilisierung von bisherigen Nichtwähler*innen für andere Parteien sähe das Ergebnis der Bundestagswahl sicherlich anders aus, so dass ein Blick lohnt, inwieweit andere Parteien ehemalige Nichtwähler*innen mobilisieren konnten.

Die CDU/CSU konnte dem BR24 Bericht zufolge beispielsweise 900.000 bisheige Nichtwähler*innen mobilisieren, die für sie gestimmt haben. Das BSW konnte 400.000 ehemalige Nichtwähler*innen mobilisieren. Bei der SPD sind es 340.000 Menschen, die bisher Nichtwähler*innen waren und nun für die SPD gestimmt haben. Die LINKE konnte 290.000 ehemalige Nichtwähler*innen hinzugewinnen. Die Grünen konnten 110.000 ehemalige Nichtwähler*innen für eine Stimmabgabe für ihre Partei gewinnen.

Link zum Beitrag und den Zahlen von BR24

Zum Abschluss der Aktion hat die ISL die 60 veröffentlichten Videos unter dem Motto „Inklusion braucht Demokratie“ zusammgestellt, so dass damit ein Eindruck vermittelt werden kann, warum behinderte Menschen zur Wahl aufgerufen haben.

Link zu den einzelnen Kurzvideos der ISL auf YouTube

Link zur Playlist der Kurzvideos der ISL, in der alle 60 Kurzvideos nacheinander abgespielt werden