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Studie zum Thema sexuelle Belästigung und Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen

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Foto: Susanne Göbel

Berlin (kobinet) Das Thema was gegen die Gewalt gegenüber behinderten Menschen getan werden kann wird sicherlich auch dieses Jahr eine Rolle in dier Diskussion spielen. Henry Spradau weist daher zum Jahresbeginn auf eine Studie hin, die wichtige Einblicke zum Thema geben und u.a. auch das Ausmaß an Gewalt in Werkstätten für behinderte Menschen deutlich macht. Das Bundesfamilienministerium und das Bundesarbeitsministerium haben diese Studie in Auftrag gegeben. Das Institut für empirische Soziologie liefert erstmals wissenschafliche Erkenntnisse zur Betroffenheit von sexueller Belästigung und Gewalt von Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und in den unterschiedlichen Wohnformen. Es nahmen 400 Beschäftigte in Werkstätten und rund 1000 Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Wohnformen teil. Zudem wurden Betreuungs-und Leitungskräfte an 20 Standorten befragt.

Studie zum Thema sexuelle Belästigung und Gewalt gegenüber Menschen mit Behinderungen in eigenem/r Wohnraum/Wohngruppe oder Werkstätten für behinderte Menschen

von Henry Spradau

Das Bundesfamilienministerium und das Bundesarbeitsministerium haben diese Studie in Auftrag gegeben. Das Institut für empirische Soziologie liefert erstmals wissenschafliche Erkenntnisse zur Betroffenheit von sexueller Belästigung und Gewalt von Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und in den unterschiedlichen Wohnformen. Es nahmen 400 Beschäftigte in Werkstätten und rund 1000 Menschen mit Behinderungen in verschiedenen Wohnformen teil. Zudem wurden Betreuungs-und Leitungskräfte an 20 Standorten befragt.

Ziel der Studie war es einerseits Erkenntnisse zur Situation von Menschen mit Behinderungen in Bezug auf sexueller Belästigung und Gewalterfahrung zu gewinnen und anderseits daraus Handlungsempfehlungen zu entwickeln für einen effektiven und nachhaltigen Gewaltschutz.

Die Studie kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass

  • mehr als ein Viertel der Werkstattbeschäftigten (26 %) in den letzten drei Jahren sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz erlebt haben
  • Männer in ambulanten und stationären Betreuungsformen häufiger von körperlichen Übergriffen betroffen (20 %) sind als Frauen (13 %), während Frauen häufiger sexuelle Belästigung und sexuelle Gewalt erleben.

Als Elemente eines wirkungsvollen und nachhaltigen Gewaltschutzes in Einrichtungen werden z.B. folgende Maßnahmen benannt

  • Gewährleistung zeitlicher und personeller aber auch finanzieller Kapazitäten
  • engagierte Unterstützung und Einrichtung von Maßnahmen des Gewaltschutzes durch Leitungspersonen und Gewaltschutzbeauftragte.

Das Fazit der Studie ist, dass “eine Aufstockung der Personal- und Sachmittel eine wichtige Voraussetzung für einen gelingenden Gewaltschutz ist. Darüber hinaus wurde in der Studie sichtbar, dass partizipativ entwickelter Gewaltschutz erst unter Einbeziehung aller Leitungspersonen, Fachkräfte, Mitarbeitenden und insbesondere der Betreuten, aber auch externe Angebote zu erreichen ist.”

Link zur Studie

https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/service/publikationen/sexuelle-belaestigung-gewalt-und-gewaltschutz-in-werkstaetten-fuer-behinderte-menschen-241796