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Foto: Aktion Mensch
Bonn (kobinet) "Gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband und REWE bringen wir im kommenden Jahr noch mehr Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung zusammen. Dazu schicken wir ein 'Inklusionsmobil' durch ganz Deutschland. Es macht Station bei Veranstaltungen, Vereinen oder Schulen und bietet sportliche Mitmachaktionen, Informationen und Workshops – für mehr Teilhabe im Sport für Menschen mit Behinderung." Darauf hat die Aktion Mensch in ihrem neuesten Newsletter hingewiesen.
Link zu weiteren Infos zum Inklusionsmobil in einem Beitrag der Aktion Mensch
Die Inklusions-Inflation – Etikett statt Realität
Es scheint tatsächlich Mode geworden zu sein, allem, was mit Menschen mit Behinderung zu tun hat, das Label „Inklusion“ voranzustellen. Ob „Inklusionsmobil“, „Inklusionssport“, „Inklusionsspieltag“, „Inklusionstheater“, „Inklusionsschule“, oder „Inklusionsjobs“ – das Wort wird so inflationär gebraucht, dass es seine eigentliche Bedeutung längst verloren hat.
Statt echter Teilhabe erleben wir eine Etikettierung von Sonderlösungen, die uns als Fortschritt verkauft werden. Doch wie inklusiv kann etwas sein, das schon im Namen signalisiert: „Du bist anders und brauchst etwas Besonderes“?
Wahre Inklusion braucht keine Labels und Sonderprogramme. Sie passiert dort, wo Menschen mit und ohne Behinderung selbstverständlich zusammenkommen – ohne getrennte Angebote, die letztlich nur neue Barrieren schaffen.
Ein „Inklusionsmobil“ – wenn überhaupt – müsste heißen: Mobil zur Förderung von Inklusion. Denn genau das zeigt das Problem: Es geht wieder nur um Förderung, nicht um echte Gleichstellung.
Ein Bus mit Workshops mag kurzfristig Interesse wecken, aber was bleibt danach? Echte Inklusion bedeutet, dass Menschen mit Behinderung nicht auf Sonderaktionen angewiesen sind, sondern selbstverständlich in Schulen, Vereinen und Freizeiteinrichtungen integriert werden.
Wer ernsthaft Inklusion fördern will, muss Barrieren abbauen – und zwar dauerhaft. Das bedeutet: Schulen, Arbeitsplätze und Sportvereine so auszustatten, dass Inklusion kein Sonderprogramm mehr ist, sondern Alltag wird.
Ein „Inklusionsmobil“ kann ein Denkanstoß sein. Aber es darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir keine weiteren Zwischenlösungen brauchen, sondern endlich grundlegende Reformen – und zwar jetzt!
Frohes Inklusions-Fest!