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Opferzahlen steigen weiter an

Schild Achtung Minenfeld
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Foto: geraldsimon00 In neuem Fenster öffnen via Pixabay In neuem Fenster öffnen

MÜNCHEN (kobinet) Der im November in Bangkok veröffentlichte Landminen-Monitor 2024 zeigt einen weiteren Anstieg der Zahlen der Opfer durch Landminen. Er berichtet von mindestens 5.757 Toten und Verletzten, was ein Anstieg von 22 Prozent gegenüber dem Jahr 2022 mit damals 4.709 Opfern bedeutet. 84 Prozent der Opfer waren Zivilisten. Diese hohen Zahlen im neunten Jahr in Folge sind hauptsächlich auf die Zunahme bewaffneter Konflikte und den zunehmenden Einsatz selbstgebauter Minen zurückzuführen. Handicap International (HI), Co-Friedensnobelpreisträgerin, fordert unter dem Eindruck dieser Entwicklung mehr Einsatz für den Minenverbotsvertrag.

Der Landminen-Monitor 2024 erfasst die Umsetzung der sogenannten Ottawa-Konvention, die den Einsatz, die Herstellung, die Weitergabe und die Lagerung von Antipersonen-Minen verbietet. Er veröffentlicht Daten für das Kalenderjahr 2023 und enthält Informationen bis Oktober 2024 (wo möglich).

„Der 1997 geschlossene Vertrag über ein Verbot von Antipersonen-Minen hat viel bewirkt und die Zahl der Opfer in vielen Ländern deutlich reduziert. Dennoch sehen wir in den letzten Jahren wieder eine so hohe Zahl Verletzter und Getöteter. Konflikte nehmen zu und einige Armeen, wie Russland in der Ukraine oder Myanmar, setzen Landminen in großem Umfang ein“, sagt Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland.

Zu den Ergebnisse des Landminen-Monitors 2024 gehören folgende Angaben:

  • m Jahr 2023 wurden mindestens 5.757 Menschen durch Landminen oder explosive Kriegsreste getötet oder verletzt.
  • 84 Prozent der registrierten Opfer im Jahr 2023 waren Zivilisten.
  •  37 Prozent der zivilen Opfer waren Kinder (1.498 Opfer)
  • In 55 Staaten gab es Opfer
  • Die zehn Länder mit den meisten registrierten Opfern im Jahr 2023 waren Myanmar (1.003), Syrien (933), Afghanistan (651), Ukraine (580), Jemen (499), Nigeria (343), Burkina Faso (308), Mali (174), Äthiopien (106) und Irak (102).