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Echte Pflegereform könnte ausbleiben

Zwei Hände eines alten Menschen mit zwei Euro-Münzen
Armut hängt immer häufiger mit dem Alter zusammen
Foto: Pixabay/anaterate

DÜSSELDORF (kobinet) Minister Karl Lauterbach hatte bereits Ende 2023 einen Neustart in der Pflege angekündigt. Passiert ist seither wenig, sagt der Sozialverband VdK in  Nordrhein-Westfalen, und trotz aller neuen Ankündigungen befürchtet dieser , dass auch in dieser Legislaturperiode eine echte Pflegereform ausbleibt. Der VdK fordert in diesem Zusammenhang erneut: Die Pflegeversicherung muss endlich wieder die pflegebedingten Kosten abdecken, damit Betroffene sowohl ambulant als auch stationär finanziell entlastet werden. Nicht zu vergessen sind bessere Bedingungen für pflegende Angehörige. Zusätzlich ist es wichtig, stellt dieser Verbandfest, dass versicherungsfremde Leistungen wie pandemiebedingte Mehrkosten, Beiträge zur Rentenversicherung und Ausbildungskosten über die Steuer getragen werden.

„Dabei bedarf die Finanzierung der Pflegekassen grundlegender Änderungen“, betont der Präsident des VdK NRW, Horst Vöge, und unterstreicht damit die kürzlich getroffenen Aussagen von NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. „Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet und Vorsorge getroffen haben, benötigen im Pflegefall trotzdem immer häufiger Unterstützung vom Sozialamt. Damit ist die Pflegeversicherung zunehmend eine Sozialversicherung 2. Klasse“, sagt Horst Vöge. Der VdK spreche aus Erfahrung, weil er die Betroffenen hautnah erlebe. „Innerhalb eines Jahres ist die Zahl der Klage- und Widerspruchsverfahren bei uns im Bereich Pflege um 20 Prozent gestiegen. Die Menschen sind beunruhigt.“