BERLIN (kobinet) Zehntausende Menschen aus ganz Deutschland haben sich in den vergangenen Jahren für Sportlerinnen und Sportler mit einer geistigen Beeinträchtigung engagiert. Besondere Höhepunkte waren die Special Olympics World Games im Juni 2023 in Berlin, die Nationale Spiele ein Jahr zuvor ebenfalls in Berlin sowie die Special Olympics Nationalen Winterspiele Ende Januar 2024 in Thüringen.
Nach den Höhepunkten kommen nun die Mühen der Ebene. Marc Brando und sein Team möchten so viele Ehrenamtler wie möglich von den Zehntausenden für ein langfristiges Engagement für Special Olympics gewinnen. „4.500 Volunteers der Special Olympics World Games haben gesagt, dass sie weiter machen wollen. Das ist eine gute Basis“, sagt Marc Brando, Manager Engagement und Ehrenamt von SOD. Er ist begeistert von den zahlreichen Freiwilligen, die diese Veranstaltungen erst möglich gemacht haben.
„Für uns ist die Mobilität zum Beispiel ein großes Thema. Was nützt das beste Sportangebot, wenn Sportlerinnen und Sportler nicht dorthin kommen. Die wenigsten können allein mit Bus oder Bahn fahren. Sie brauchen die Hilfe von Ehrenamtlern, die den Transport oder die Assistenz übernehmen“, sagt Marc Brando.
Neben dem Bereich Mobilität gibt es etliche weitere Einsatzmöglichkeiten für Freiwillige bei SOD auf Landes- und kommunaler Ebene. Übungsleiter und Assistenten werden gesucht. Tätigkeiten als Sport- und Gesundheitskoordinatoren, als Mentoren sowie als Barriere Checker sind möglich.
Gesucht werden auch Freiwilligen-Koordinatoren, am besten für jeden Landesverband und jede Kommune. Deren Aufgabe ist es, sich um die Ehrenamtler im jeweiligen Bereich zu kümmern sowie für eine regelmäßige Kommunikation und Anerkennung der Freiwilligen zu sorgen. Grundsätzlich gilt für das Ehrenamt: Leidenschaft für die Sache und Motivation sind am wichtigsten. „Beides zählt mehr als Erfahrung“, sagt Marc Brando.
Etabliert hat sich inzwischen auch das so genannte Corporate Volunteering. Große und kleine Firmen ermöglichen ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern während der Arbeitszeit – meist bei großen Special Olympics Sportveranstaltungen – im Einsatz zu sein. Ziel ist es, interessante und überraschende Erfahrungen im Umgang mit Menschen mit einer Beeinträchtigung zu sammeln und gleichzeitig den Teamgeist zu stärken.
Um Leuten die Scheu zu nehmen, sich allein für ein Ehrenamt zu bewerben, setzt der Ehrenamts-Manager auf Tandem-Lösungen. Special Olympics Deutschland hat damit sehr gute Erfahrungen gemacht. Bei den Sportwettbewerben sind immer wieder inklusive Helfer-Teams im Einsatz, in dem Menschen mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam arbeiten. Das wird weiter ausgebaut.
Außerdem soll diese Idee übertragen werden. So sind auch Tandems von jungen und erfahrenen Ehrenamtlern sowie von Frauen und Männern möglich. „Für den Matching-Prozess braucht es Orte der Begegnung. Warum nicht ein Speed-Dating, bei dem die potentiellen Tandems schnell merken, ob sie miteinander harmonieren oder nicht“, erklärt Marc Brando.
Eine weitere unkonventionelle Idee ist, ein „Ehrenamt auf Probe“ anzubieten.