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Wochenendschulung „Empowerment zur Selbstvertretung“ toller Erfolg

Gruppenbild der Empowerment-Gruppe im Park in Duderstadt
Gruppenbild der Empowerment-Gruppe im Park in Duderstadt
Foto: bifos

Duderstadt (kobinet) Am vergangenen Wochenende, vom 6. bis 8. September 2024, fand die Schulung "Empowerment zur Selbstvertretung“ des Bildungs- und Forschungsinstituts zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) im Jugendgästehaus der Deutschen Jugend in Europa (DJO) in Duderstadt statt. Nico Wunderle aus München, der an der Weiterbildung teilnimmt, hat den kobinet-nachrichten hierzu einen Bericht über die Empowerment-Schulung geliefert, der im Folgenden veröffentlicht wird.



Wochenendschulung „Empowerment zur Selbstvertretung“ ein toller Erfolg

Bericht von Nico Wunderle

Am vergangenen Wochenende, vom 6. bis 8. September 2024, fand die Schulung „Empowerment zur Selbstvertretung“ des Bildungs- und Forschungsinstituts zum selbstbestimmten Leben Behinderter (bifos) im Jugendgästehaus der Deutschen Jugend in Europa (DJO) in Duderstadt statt. Dabei trafen sich acht engagierten Menschen mit verschiedenen Behinderungen bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr. Die sehr erfahrenen Aktivist*innen Ottmar Miles-Paul und Barbara Vieweg vom bifos gestalteten und moderierten die dreitägige Schulung.

Die Engagierten machen sich auf den Weg ein Projekt, das sie jeweils umtreibt, umzusetzen. Hierbei bekommen sie Unterstützung von Mentor*innen, die ebenfalls in der Behindertenbewegung aktiv sind. Mit abwechslungsreichen Methoden konnten die beiden Referent*innen große Weiterentwicklungen der Engagierten anstoßen. Zwei Rollenspiele aus der Lebenswelt von Menschen mit Behinderung gaben die Gelegenheit, das eigene Auftreten in schwierigen Situationen des politischen Engagements zu verbessern. Konkret spielten die Teilnehmenden eine Verhandlung zur Umsetzung von Barrierefreiheit im ortsansässigen Supermarkt nach.

Außerdem gab es viele Möglichkeiten, über verschiedene Themen rund um Inklusion ins Gespräch zu kommen. Der Umgang mit Diskriminierungen und Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung sind nur einige Beispiele, die die Engagierten am Wochenende beschäftigten und zu weiteren Aktivitäten anregten.

Die Teilnehmerin Nancy Frind engagiert sich beispielsweise für die Verbreitung des Budget für Arbeit in Thüringen, um Menschen einen Einstieg in den allgemeinen Arbeitsmarkt raus aus der Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu ermöglichen.

Lisa Baenitz und eine andere Teilnehmerin haben gemeinsam unter dem Dach des Bundesverbandes behinderter und chronisch kranker Eltern (bbe) eine Interessenvertretung für junge Menschen mit Behinderung namens „jumemb“, dies steht für junge Menschen mit Beeinträchtigungen, aufgebaut.

Lucienne Mindermann arbeitet an einem Methodenkoffer zur Sensibilisierung für Inklusion in der Jugendarbeit. Dieser soll sowohl digitale als auch physisch greifbare Materialien beinhalten.

Nico Wunderle setzt sich dafür ein, Menschen mit Behinderung eine Stimme zu geben. Hierfür möchte er eine Plattform aufbauen, die diskriminierenden Erlebnissen einen Raum gibt und Vorurteilen gegenüber Menschen mit Behinderung entgegenwirkt.

Franca Beißmann kämpft dafür, dass Firmen Menschen mit Behinderung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt anstellen und organisiert dafür eine Messe in Nieder-Olm, die vermutlich nächstes Jahr im Frühling stattfindet.

Nina Becker gibt im Raum Mainz Workshops an Schulen, um dort praktische Bewusstseinsbildung für das Thema Behinderung bei Kindern voranzutreiben.

Mit wertvollen Impulsen der beiden Referent*innen gelang es, das Auftreten der Engagierten zu stärken und das Netzwerk der jungen Aktivist*innen zu erweitern. Das Schulungswochenende war ein großer Erfolg und die Teilnehmenden starten voller Tatendrang in ihr weiteres Engagement.

Link zum Vorbericht der kobinet-nachrichten vom 6. September 2024 mit der Ankündigung des Schulungswochenendes