DRESDEN (kobinet) Der Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen (DSM) hat sich seit seiner Gründung im April 2017 als Nachfolger des Integrationsnetzwerks Sachsen mit wachsender Professionalität für die Interessen migrantisierter Personen und Gruppen und für die gleichberechtigte Teilhabe und Integration der Migrantinnen und Migranten am gesellschaftlichen und politischen Leben in Sachsen engagiert. Jetzt soll dieser Dachverband in Insolvenz gehen und abgewickelt werden.
Der Sprecherrat des Netzwerks Tolerantes Sachsen sieht darin ein skandalöses Vorgehen und eine mittelbar beförderte Insolvenz des Dachverbandes sächsischer Migrantenorganisationen (DSM) durch den Sächsischen Rechnungshof und die Sächsische Aufbaubank.
Der DSM und die zuletzt 66 im Verband organisierten Initiativen sind nach Einschätzung des Sprecherrates des Netzwerks Tolerantes Sachsen ein wichtiger Teil der noch immer sehr fragilen demokratischen Zivilgesellschaft Sachsens. Gerade angesichts erstarkender extrem rechter Strukturen, den Angriffen auf das demokratische Gemeinwesen und Forderungen nach ‚Remigration‘ ist es ein fatales Signal, den Dachverband sächsischer Migrantenorganisationen sieben Jahre nach seiner Gründung auf diese Weise abzuwickeln. Damit entsolidarisiert sich, so der Sprecherrat, schlussendlich die Mehrheitsgesellschaft von den Gruppen, die am meisten von den menschenverachtenden Plänen der extremen Rechten betroffen sind.
Mehr über die Hintergründe dieses Geschehens sind auf dieser Website nachzulesen.