
STUTTGART (kobinet) Anlässlich des gestrigen Tages der Freiwilligen hatte der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg vor weiterem Platzabbau gewarnt. In dem Zusammenhang weißt dieser Sozialverbanddarauf hin, dass für den Bundeshaushalt 2025 für das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) Mittelkürzungen von zirka 30 Prozent und den Bundesfreiwilligendienst (BFD) von mindestens 25 Prozent geplant sind. In Baden-Württemberg würde sich damit die Zahl der BFD-Plätze von rund 3.800 auf 2.850 und von 12.000 FSJ-Plätzen auf zirka 8.400 verringern.
Beim Paritätischen Landesverband würden somit von zirka 1.000 BFD-Plätzen nur noch 750 und von 2.000 FSJ-Plätzen etwa 1.400 verbleiben. Anlässlich des Tags der Anerkennung von Freiwilligen warnt der Paritätische Wohlfahrtsverband Baden-Württemberg davor, die Freiwilligendienste kaputt zu sparen. Der Bund müsse jetzt die angekündigten Kürzungen zurücknehmen. Ansonsten bestehe die Gefahr, dass Einsatzstellen aus Sorge um die Finanzierung und Kontingente bereits beim Jahrgang 2024/2025 Plätze nicht belegen.
„Die Bewerbungsverfahren für das FSJ und BFD ab Herbst für das Kursjahr 2024/2025 sind in vollem Gange. Und das Interesse an einem Freiwilligendienst ist gerade bei jungen Menschen weiterhin groß. Deshalb brauchen die Einsatzstellen und Träger der Freiwilligendienste jetzt Planungssicherheit, dass die vorhandenen Plätze auch refinanziert sind. Ansonsten droht ein Abbau von Plätzen, vor allem bei kleineren Organisationen, die sich die Kosten für eine*n Freiwillige*n nicht mehr leisten können“, sagt Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsbandes Baden-Württemberg. Kürzungen und Platzabbau bei den Freiwilligendiensten würden vielen jungen Menschen ein wertvolles Orientierungs- und Bildungsjahr vorenthalten. Es entginge ihnen die Chance, sich auszuprobieren, Verantwortungsbewusstsein zu lernen, neue Kompetenzen zu erwerben und praktische Erfahrungen zu machen. „Auch für den sozialen Bereich sind die Freiwilligendienste von unschätzbarem Wert. Sie ermöglichen zusätzliche Angebote, für die dem ohnehin überlasteten Personal oftmals die Zeit fehlt.
„Investitionen in Soziale Arbeit sind Investitionen in die Zukunft unserer Gesellschaft!“, so Dürig. Zudem könnten sich Studien zufolge 70 Prozent der Freiwilligen nach ihrem Dienst vorstellen, in der Sozialen Arbeit oder im Gesundheitswesen zu arbeiten.