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Kein Schulbus aber zwei neue Förderschulen

Zeichung mit einem gelben Schulbus auf einergrünen Wiesen mit einem rotbraunen Schulgebäude im Hintergrund
Die Fahrt zur Schule gehört zum Lernen
Foto: Pixabay/GraphicsGuruji

KÖLN (kobinet) Wie der Verein "mittendrin" berichtet wird im Schulausschuss der Schulentwicklungsplan vorgestellt, wonach in Köln zwei neue Förderschulen mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung gebaut werden sollen. Wie ist das mit dem Inklusionsplan vereinbar, mit dem sich die Stadt Köln dem Ziel verpflichtet hat, das gemeinsame Lernen von Schülerinnen und Schülern mit und ohne Behinderung zu fördern? Begründet wird der Bau neuer Förderschulen mit dem Elternwillen. Dass die Förderschulen mit Förderschwerpunkt Geistige Entwicklung voll sind, soll bedeuten, dass Eltern sich Förderschulen wünschen.



Gleichzeitig ignoriert Köln, so betont mittendrin, dass es große Hürden für Familien gibt, ihre Kinder an inklusiven Schulen anzumelden. So gibt es immer noch keine Lösung für die Schülerbeförderung ins Gemeinsame Lernen. Immer noch ist es in Köln für Schülerinnen und Schüler auf inklusiven Schulen deutlich schwieriger, eine Bewilligung für die Schülerbeförderung zu bekommen, als an Förderschulen.

Viele Eltern müssen daher täglich und über die ganze Schulzeit hinweg ein bis drei Stunden als Taxi für Ihre Kinder zur Verfügung stehen und dafür die Arbeitszeit reduzieren. Neben dem fehlenden Therapieangebot und unzuverlässigen Betreuungszeiten im Gemeinsamen Lernen ist das ein wichtiger Grund dafür, dass Eltern sich für eine Förderschule entscheiden.

„Solange der Besuch einer Inklusiven Schule deutlich mehr Aufwand für die Eltern bedeutet, gibt es nur ein Scheinwahlrecht. Aktuell können Schüler*innen mit Behinderung in Köln nur dann eine inklusive Schule besuchen, wenn die Eltern sich leisten können und wollen, den damit verbundenen Mehraufwand zu stemmen.“ sagt Ute Berger, die beim Verein mittendrin e.V. die Aktionsgruppe „Schluss mit dem Zwangs-Elterntaxi“ organisiert. „Wenn die Stadt den Inklusionsplan ernst meint, muss sie das Geld in Quantität und Qualität inklusiver Schulplätze investieren, und nicht in den Bau weiterer Förderschulen.”

Einige Eltern werden am 20. November ab 14.00 Uhr vor Ort sein und für den Ausbau inklusiver Bildung in Köln demonstrieren.