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MÜNCHEN (kobinet) Menschen mit einer starken Sehbehinderung oder blinde Menschen sind bei einer Wahl auf Unterstützung angewiesen. Nicht so in Mittelfranken, dies ist der erste Bezirk in Bayern, in dem ein eigenständiges geheimes Wählen mit Schablone zur Landtagswahl am 8. Oktober 2023 möglich sein wird. Diese Schablone wurde in Zusammenarbeit der Bayerischen Staatsregierung und dem Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbund (BBSB) enzwickelt und ermöglicht blinden und sehbehinderten Menschen erstmals geheim mit Schablone zu wählen.
„Der überdimensionierte große Stimmzettel war bei der Entwicklung der Wahlschablone eine echte Herausforderung – die wir nun gemeistert haben“, erklärt Robert Müller, Projektleiter Wahlschablone und Leiter des BIT-Zentrums beim BBSB.
Von der ersten Idee bis zur Umsetzung in diesem Jahr gingen viele Anfragen und Gespräche seitens des Bayerischen Blinden- und Sehbehindertenbunds mit dem Ministerium für Familie, Arbeit und Soziales voraus. Bewegung kam in das Projekt durch die Unterstützung von Holger Kiesel, Behindertenbeauftragter in Bayern. Zusammen mit der Leiterin der Geschäftsstelle des Bayerischen Behindertenbeauftragten, Sandra Kissling-Thomas, setzt er sich sehr für die Belange von Menschen mit Behinderung ein und unterstützte das Anliegen des BBSB.
Robert Müller hält die Wahlschablone mit einer Länge von 64 und einer Breite von 52 Zentimetern in den Händen. Es erfordert etwas Geduld, um den riesigen Wahlzettel in die Schablone einzupassen. Doch der Aufwand lohnt sich, denn so ist eine geheime Wahl sichergestellt.
Die wahlberechtigten Mitglieder des BBSB aus Mittelfranken erhalten circa zwei Wochen vor der Wahl die Schablone mit einer CD-Anleitung zum Gebrauch. Die Audio-CD erklärt das genaue Einlegen der Wahlzettel in die Schablone und gibt die Inhalte des Stimmzettels wieder. Die Briefwahlunterlagen werden wie gewohnt angefordert.
Robert Müller zeigt sich mit dem Testlauf vom 10. August 2023 sehr zufrieden