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Sonderkolumne wegen der Eilmeldung: Behinderte setzen Unterkunft in Brand und wollen Regelschulen fluten

Symbol Feuerlöscher weiß auf rotem Grund
Symbol Feuerlöscher
Foto: gemeinfrai

Staufen (kobinet) Im Elsass haben Behinderte eine Nobelherberge abgefackelt. Die Brandstifter hätten „nur eine leichte geistige Beeinträchtigung“ gehabt, wie es verharmlosend heißt, das Ressort brannte trotzdem bis auf die Grundmauer nieder. Eine Seniorenresidenz, in der noch Generationen von Rentnern unbehindert ihren Lebensabend hätten abfeiern können. Nicht genug damit. Vor zwei Jahren haben Behinderte im Ahrtal mit ihren Rollstühlen einen Damm zerbrochen, so dass die ganze Flut den Bach runter ging. Und gnadenlos alles mitgerissen hat, was nicht wasserdicht und feuerfest war. Mann und Maus, Frau und Haus.



Die schlimmen Folgen einer verfehlten Behindertenpolitik, die sich als kolossales Staatsversagen herausstellt. Und jetzt wollen Behinderte auch noch die Regelschulen schleifen und den Unterricht der Hochbegabten zerstören. – Kleine Paschas in protzigen Rollstühlen und mit Baseball-Schlägermützen versperren schon heute verängstigten SUV-Fahrern auf bislang barrierefreien Autobahnen ihre freie Fahrt in eine klimaneutrale Zukunft. Soll es einfach so weitergehen? So geht es mit Deutschland nie voran. Vernunft erwache! ehe die ganze Welt in Scherben fällt.

Von berstenden Brandmauern und mutwilligen Dammbrüchen

Geliebtes Elsass. Eine der schönsten deutschen Kulturlandschaften ist in Gefahr. Gestern noch heimelig wie sonst nur die blühenden Landschaften der deutschen Ostmark, ist nach dem entsetzlichen Brandanschlag unter Umständen bereits ein Restaurantaufenthalt brandgefährlich. Wer wird seinen deutsch-elsässischen Flammkuchen in Ruhe aufessen, während um die Ecke womöglich schon das nächste Behindertenheim brennt. Erste Flämmchen am Stuhlbein züngeln, ohne dass der Gast es merkt, weil man sich infolge der Klimaerwärmung längst an die Hitze gewöhnt hat. Und wenn es dann lichterloh brennt, ist natürlich alles zu spät. Und unsere Feuerwehren sind sowieso in Südeuropa im Einsatz, damit es für die deutschen Touristen wenigstens dort noch einigermaßen erträglich bleibt. Doch selbst die Hitzebeständigsten unter ihnen ahnen, dass es künftig – wie schon in den 30-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und noch bis in die 50-er Jahre hinein – sommers wie winters wieder in den deutschen Wald geht, solange der noch steht.

Überhaupt die dreißiger Jahre und selbst die fünfziger, damals waren der deutsche Wald und das Volksempfinden noch gesund und heil. Man wusste sich auf natürliche Weise gegen Sonnenbrand zu schützen. Die Schwerstbehinderten waren, um sie vor Selbstschädigung und Schädigung der Volksgemeinschaft zu schützen, auf Staatskosten von ihrer Qual erlöst worden und die noch übriggebliebenen nur leicht Behinderten ordentlich in Heimen untergebracht. In der Öffentlichkeit waren bis über die 50-er Jahre hinaus keine Behinderten zu sehen. Bloß ab und zu Beinamputierte und Einarmige, Kriegsversehrte, die an der Ostfront und auf anderen Schlachtfeldern ihren Mann gestanden hatten. Wer aber wünschte sich solche Zeiten schon zurück, das ist die überlieferte Lösung der Behindertenfrage den meisten Deutschen dann doch nicht wert.

Wer zudem heute durch den Thüringer Wald läuft, muss kaum fürchten, dort mit Rollstuhlfahrern zusammenzustoßen. Auch nicht mit einem Blinden oder einer Blinden mit dem schönen weißen Langstock. Obschon dieser ungewohnte Farbtupfer etwas Abwechslung in die immergrüne Monotonie des deutschen Waldes brächte. – Was nichts daran ändert, dass das Ahrtal wieder aufgebaut werden muss und die Behinderten wenig dazu beisteuern. Sie sind sogar hinderlich mit ihren lästigen Forderungen, alle Nase lang müsse eine Rampe installiert werden. Dadurch verzögern sie ein zügiges Voranschreiten des Wiederaufbaus verwaltungstechnisch ungemein. Und niemand weiß, ob sich morgen nicht schon der nächste Dammbruch ereignet, dessen braune Schlammflut das ganze Land verheert. Damit muss man rechnen und Behinderte müssen nicht einmal Schuld daran sein.

Das Gleiche gilt für die Brandmauern, von denen man sich im Stundentakt fragt, stehen sie noch oder fallen sie schon. Völlig unabhängig davon, ob Behinderte irgendwo zündeln oder nicht. Womit auf einmal vom Behinderten-Bashing nicht mehr viel übrig bleibt. Außer vielleicht noch das Problem mit unseren Eliteschulen, die sie fluten wollen. Zu viel Behinderung im Klassenzimmer würde das Bildungsprivileg kaputt machen. Öffnete man ihnen die Regelschulschleusen, würden sie nicht nur überall Rampen fordern, sondern gleich noch Behindertenklos. Wo der Fiskus eben erst trotz Schuldenbremse die schulischen Sanitäranlagen saniert hat und die Wasserspülung wieder funktioniert. Nun wieder alles rausreißen für Behindertenklos? – Mir scheint, hier missbrauchen einige den berechtigten Harndrang der Behinderten als letzten Rettungsanker für ihren schändlichen Ruf, die Behindertenkirche jetzt mal im Dorf zu lassen.

Und wie wehrt man sich zuletzt gegen die Brunnenvergifter, die das Maul noch weiter aufreißen und verlangen, wie anno dazumal zu ihrer vermeintlich guten alten Zeit, die Gesellschaft soll die Behinderten kurzerhand einschließen? Indem man sie beim Wort nimmt, anders allerdings, als sie es sich vorstellen. Die Gesellschaft soll die Behinderten endlich einschließen, ohne Wenn und Aber, fordern die Behinderten selbst. Mit „Inklusion“, einem Fremdwort im deutschsprachigen Alltag, mit dem die Behinderten und ihre AktivistInnen die Nichtbehinderten angeblich vor sich her treiben. Als wäre das Wort Inklusion ein Brandbeschleuniger. Wie jedoch, wenn es in Wahrheit so etwas wie Löschwasser wäre? Um gesellschaftliche Brände zu bekämpfen oder es gar nicht soweit kommen zu lassen.

Sieh mal an, Denken lohnt sich. Denk mal, habe ich mir gesagt, ob das alles so stimmt, was derzeit etliche sich normal nennende Deutsche so von sich geben. Nicht nur zum Thema Behinderte. – Also, denk mal, habe ich mir auch diesmal wieder gesagt, Denken ist keine Schande. Und lande nach anfänglicher Irrfahrt durch braunes Sumpfgelände bei einem überraschenden Ergebnis: Wir brauchen in Deutschland eine behindertenpolitische Wende um 365 Tage im Jahr. In Richtung Inklusion. Dies mache man sich klar. Eine Schande, alles andere.

P.S. Brandaktuell zum Thema, der faktengesättigte Roman von Ottmar Miles-Paul und Katrin Grund „Zündeln an den Strukturen“, im August 2023 erschienen. siehe https://kobinet-nachrichten.org/2023/08/21/zuendeln-an-den-strukturen-roman-von-ottmar-miles-paul-ueber-werkstaetten-erschienen/