München (kobinet) Am 26.6.2023 hat der Autor einen offenen Brief an den Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München Dieter Reiter veröffentlicht (https://kobinet-nachrichten.org/2023/06/26/offener-brief-an-den-ob-der-landeshauptstadt-muenchen-dieter-reiter/). Hierbei ging es um das Konzert von Depeche Mode im Olympiastadion München am 20. Juni 2023. Von den Rollstuhlplätzen aus wird die Sicht auf die Konzertbühne durch stehendes Publikum nahezu unmöglich. Und das, obwohl auch für Menschen mit Behinderung nahezu der volle Preis abverlangt wird.
Nun hat der Oberbürgermeister geantwortet und die kobinet Nachrichten veröffentlichen diese E-Mail.
Sehr geehrter Herr Vega,
vielen Dank für Ihre E-Mail vom 26.06.2023.
Als Münchner Oberbürgermeister setze ich mich für die gleichberechtigte Teilnahmemöglichkeit aller Bürger*innen an allen Veranstaltungen in der Landeshauptstadt München ein, so auch im Olympiapark. Daher bedauere ich es sehr, dass Ihnen bei dem gesamten Konzert von Depeche Mode der Blick auf die Bühne verstellt war.
Eine gleichberechtigte Teilhabe für Menschen mit Behinderung sieht anders aus!
Gleichzeitig danke ich Ihnen für Ihre Schilderung, durch das Sie uns auf ein grundsätzliches Problem aufmerksam gemacht haben. Denn wahrscheinlich ist auch bei anderen Konzerten der Blick von den für Rollstuhlfahrer*innen ausgewiesenen Plätzen aus zumindest eingeschränkt.
Die für den Olympiapark zuständige Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt München, die Olympiapark München GmbH (OMG), setzt sich gegen jede Art von Diskriminierung ein und ist permanent in engem Austausch mit den Behindertenbeauftragten der Landeshauptstadt München.
Die OMG ist jedoch bei Konzerten nicht selbst Veranstalterin, sondern Vermieterin der Veranstaltungsstätte und damit auf die Kooperation der Veranstalter angewiesen.
Aufgrund Ihres Schreibens wird die OMG bei den Konzertveranstaltern zukünftig darauf hinwirken, dass die Reihen direkt vor den von Ihnen genannten Plätzen nicht in den Verkauf gehen. Zudem plant die OMG bei diesen Plätzen ein Podest zur Erhöhung der Position, um einen freieren Blick zu ermöglichen.
Insgesamt hat mir Ihr Schreiben gezeigt, dass Ausgrenzung oft nicht aus bösem Willen sondern aufgrund von Unaufmerksamkeit geschieht.
Ich hoffe sehr, dass Sie künftig an Veranstaltungen im Olympiastadion unbeschwert und ohne Einschränkungen teilnehmen werden können.
Mit freundlichen Grüßen
Dieter Reiter