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Massive Einbrüche bei sozialen Angeboten

Silouhetten älterer Mann und ältere Frau über welche sich schützend  zwei Hände halten
Soziale Hilfen für alle, die Hilfe benötigen
Foto: Pixabay/geralt

STUTTGART (kobinet) Die aktuellen Kosten- und Tarifsteigerungen führen zum Verlust sozialer Angebote und tiefen Einschnitten bei der sozialen Infrastruktur in Baden-Württemberg. Das ergibt eine landesweite Umfrage des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg in seiner Mitgliedschaft, an der sich Träger aus dem gesamten Spektrum der sozialen Arbeit mit zirka. 270 unterschiedlichen Angeboten beteiligten. Der Paritätische Baden-Württemberg stellt fest, dass die Versorgung von Menschen nicht mehr gewährleistet ist und fordert Bekenntnis zur Sozialen Arbeit und einen Notfallfonds für existenziell bedrohte soziale Einrichtungen und Dienste.



Nach den Umfrageergebnissen existieren aktuell nur noch rund 74 Prozent der Angebote standardmäßig und in vollem Umfang. Die Prognose für das laufende Jahr zeigt eine Schrumpfung der Angebote auf rund 64 Prozent und für 2024 auf rund 55 Prozent. Der Verband warnt vor massiven Einbrüchen bei der Versorgung hilfsbedürftiger Menschen und fordert einen Notfallfonds für soziale Einrichtungen und Dienste.

„Unsere Umfrage zeigt deutlich, dass der Verlust sozialer Angebote bereits in vollem Gange ist und unsere Gesellschaft verändern wird. Vor allem Mitgliedsorganisationen, die in mehreren Bereichen der Sozialen Arbeit tätig sind, müssen ihre Angebote aus wirtschaftlichen Gründen, steigenden Kosten und aufgrund eines großen Personalmangels einschränken. Das ist eine soziale Katastrophe, schadet den Menschen im Land und belastet den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Der Bund, das Land und die Kommunen müssen in ihrem jeweiligen Verantwortungsbereich die auskömmliche und nachhaltige Finanzierung der Sozialen Arbeit sicherstellen, denn die Sozialwirtschaft lässt Menschen in diversen Notlagen nicht allein – Aufgaben, die sonst der Staat übernehmen müsste. Die fehlende Kostenkompensation gefährdet jetzt die in der Vergangenheit gemeinsam aufgebaute soziale Infrastruktur und die Versorgungssicherheit für hunderttausende von Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung angewiesen sind. Wir benötigen ein klares Bekenntnis zur Sozialwirtschaft: Denn sie hält unsere Gesellschaft zusammen und ist hochgradig innovativ.“ fordert Uta-Micaela Dürig, Vorständin Sozialpolitik des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg in diesem Zusammenhang.