Menu Close

Bei der Belarussischen Gesellschaft der Behinderten zu Besuch

Mann steht bei einem im Rollstuhlsitzenden Mann und überreicht ihm ein geöffnetes Buch
André Nowak übergibt als Gastgeschenk das Buch "Ich war hier" von Karin Felix über die Graffitis, die Soldaten der Roten Armee im Mai 1945 im Reichstagsgebäude angebracht hatten.
Foto: Andrei Yankovich

BERLIN (kobinet) Als Vertreter des Allgemeinen Behindertenverbandes in Deutschland (ABiD) und des Institutes Barrierefreiheit & Partizipation (IB&P) hat André Nowak am 13./14. Mai auf Einladung der Belarussische Gesellschaft der Behinderten (BelOI) die belorussische Hauptstadt Minsk besucht und dort am VII. Verbandstag dieser Gesellschaft teilgenommen. Dieser Verbandstag stand zugleich ganz im Zeichen des 35. Jahrestages der im Jahr 1988 gegründeten Organisation.



Der Verbandstag der BelOI hat am Stadtrand von Minsk im „Kinder-Rehabilitationszentrum Schdanowitsch“ stattgefunden. In den Beratungen und bei der Neuwahl der Verbandsgremien vertraten die 200 teilnehmenden Verbandsmitglieder die rund 45.000 und in 120 regionalen organisierten Mitglieder der Gesellschaft. André Nowak berichtet den „kobinet Nachrichten“ von einer bemerkenswerten Bilanz der Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren, vom anspruchsvollen Arbeitsprogramm für die Jahre 2023-2028 sowie einer lebendigen Debatte zu Fragen der Bezahlung der Beschäftigten im Verband und in den 56 Betrieben (WfbM), zu Aspekten der Anerkennung der ehrenamtlich Tätigen sowie zu Strukturfragen und zur Transparenz in der Verbandsarbeit. Themen der Aussprachen waren auch der bauliche Zustand der Geschäftsstellen und Räume von BelOI, Fragen zur Modernisierung und Effizienzsteigerung der BelOI-Betriebe, die Arbeit im ländlichen Raum sowie die Mitgliedergewinnung.

Sein Grußwort wurde mit viel Beifall bedacht, obwohl der Hinweis auf den schrecklichen Krieg Russlands in der Ukraine etwas Unruhe auslöste, die Aufforderung aber, Wege zu suchen, um die seit dem Jahr 2007 bestehenden Kontakte aufrecht zu erhalten, fand die volle Zustimmung der Anwesenden. Im Zentrum dieser Zusammenarbeit soll weiterhin vor allem der Erfahrungsaustausch zur Umsetzung der in beiden Ländern ratifizierten UN-Behindertenrechtskonvention stehen.

In geheimer Wahl im Amt als Verbandsvorsitzender wurde Wassili Lukaschewitsch bestätigt. Am Abend folgten anlässlich des 35. Jubiläums ein Konzert sowie ein festliches Abendessen mit Musik und Tanz.

Beim Arbeitstreffen am nächsten Tag waren sich die Vertreter von ABiD und BelOI darüber einig, die Zusammenarbeit auf der Grundlage des im Jahre 2009 abgeschlossenen Kooperationsvertrages fortzusetzen und auf dieser Basis einen Aktivplan für die Jahre 2023 bis 2028 zu erarbeiten. Dazu gibt es erste Vorschläge, welche sich auf ein Mitwirken beider Verbände an bestehenden Städtepartnerschaften sowie einem regelmäßigen Informationsaustausch über die Internetseiten und Verbandspublikationen orientieren. Angedacht ist auch ein mehrtägiger Erfahrungsaustausch in Belarus im Oktober dieses Jahres. Außerdem soll die Einbeziehung der Alice-Salomon-Hochschule Berlin und der Staatlichen Pädagogischen Universität „Maxim Tank“ in die Zusammenarbeit der Vereine geprüft werden.