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Schulausschuss hat die notwenigen Zahlen bisher nicht erhalten

Zeichung mit einem gelben Schulbus auf einergrünen Wiesen mit einem rotbraunen Schulgebäude im Hintergrund
Die Fahrt zur Schule gehört zum Lernen
Foto: Pixabay/GraphicsGuruji

KÖLN (kobinet) In Köln bekommen Kinder mit Behinderungen oft keinen wohnortnahen Schulplatz im Gemeinsamen Lernen und viele Eltern müssen während der ganzen Schulzeit ihrer Kinder als Elterntaxi zur Verfügung stehen. Eine Bewilligung für die Schülerbeförderung ins Gemeinsame Lernen erhalten die Wenigsten. Deshalb wurden in einer gemeinsamen Anfrage von Grünen, CDU und Volt in der Schulausschuss-Sitzung am 22. April 2023 gefordert, die Zahlen zu gestellten Anträgen, Bewilligungen und Absagen aufgeschlüsselt nach Förderschulen und inklusiven Schulen beizubringen sowie die Voraussetzungen für eine Bewilligung der Beförderung klar zu benennen. Bis zum 19.Mai 2023 hatte die Verwaltung nicht geliefert.

Für die betroffenen Familien eine große Belastung: Meist sind es die Mütter, die deshalb dauerhaft ihre Arbeitszeit reduzieren und so Verdienst und Rentenansprüche verlieren. Und für die behinderten Kinder ist die bestehende Situation ein echtes Teilhabe-Hemmnis: Viele Eltern melden ihre Kinder an Förderschulen an – obwohl sie überzeugt davon sind, dass die inklusive Schule ihre Kinder für ein Leben in der Mitte dieser Gesellschaft viel besser vorbereiten würde. Doch an Förderschulen gehört die Beförderung der Kinder zur Schule meist zum „Gesamtpaket“ dazu.

Wer nicht nachweisen kann, dass beide Elternteile zu den Hol- und Bringzeiten bei der Arbeit unabkömmlich sind, hat keine Chance auf eine Schülerbeförderung ins Gemeinsame Lernen. Das betrifft besonders Schüler mit körperlicher, geistiger oder Sinnesbehinderung sowie Autismus.

Unverständlich ist den betroffenen Elter auch, dass die Nachbarkommunen wie Bonn und Ahrweiler die Anträge auf Beförderung ins Gemeinsame Lernen problemlos genehmigen.

„Wird das Thema absichtlich verschleppt und in Kauf genommen, dass viele Familien in Köln, die sowieso schon außergewöhnlich belastet sind, weiter an den Rand des Leistbaren gebracht werden? “ fragt Ute Berger, selbst betroffenen Mutter und Koordinatorin der Aktionsgruppe „Schluss mit den Zwangs-Elterntaxis!“. „Oder sollen die Eltern die Entscheidung treffen, ihr Kind an einer Förderschule anzumelden, wo die Beförderung ziemlich sicher genehmigt wird?“