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Werkstatträte fordern gerechteren Lohn

Vier Männer  und eine Frau vor einer  bunten Wand  mit dem  Symbol der Lebenshilfe
Mitglieder des Werkstattrats
Foto: Lebenshilfe Erlangen

ERLANGEN (kobinet) Arbeit ist mehr als Existenzsicherung, so betonen die Werkstatträte, und hat für die meisten Menschen einen hohen Stellenwert im Leben. Das gilt auch für Menschen mit Beeinträchtigung, aber mehr als 320.000 von ihnen haben keine Beschäftigung auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt, sondern gehen einer Tätigkeit in einer Werkstatt für Menschen mit Beeinträchtigung nach. Hier handelt es sich nicht um Erwerbsarbeit, sondern um Teilhabe am Arbeitsleben für Menschen mit Behinderung, die voll erwerbsgemindert sind.

Damit gehen auch ein völlig anderes Entgeltsystem und eine andere Einkommenssituation einher. Schon seit vielen Jahren und immer wieder ist der Werkstattlohn ein heftig diskutiertes Thema. Und der Protest bundesweit wird stärker. Nun hat der Verein „Werkstatträte Deutschland“ am 24. Mai zu einem Aktionstag in Berlin unter dem Motto „Gute Leistung – Gutes Geld“ aufgerufen.

Werkstatträte Deutschland weist in seinem Aufruf darauf hin, dass der Adressat nicht die Werkstätten sondern die Politik sind.

In einer der letzten Sitzungen hat sich auch der Werkstattrat der Regnitz-Werkstätten, der die Interessen der Mitarbeitenden mit Beeinträchtigung vertritt, intensiv mit den Argumenten für eine bessere Entlohnung auseinandergesetzt.

„Wir geben unser Bestes und machen die Arbeit gerne, aber es fühlt sich nicht richtig an, weil wir keine richtigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind und unser Lohn ist zu gering, sagt Christa Münzer. Und Dennis Turk meint: „Wir kommen mit dem geringen Gehalt und Erspartem kaum über die Runden. Ich wohne in einer inklusiven WG und muss Miete zahlen.“

Einig sind sie sich im Gremium, dass Werkstätten bestehen bleiben müssen. Die Förderung und Unterstützung sei gut. Das soziale Leben spiele eine große Rolle. „Für viele ist die Werkstatt Teil ihres Lebens und ihr Inhalt“, betont Andreas Hahn. Und in der Werkstatt bekämen auch Menschen mit schwerer Behinderung und mehrfacher Behinderung eine Chance.