
Foto: Irina Tischer
BERLIN (kobinet) Der Beauftragte der Bundesregierung für Menschen mit Behinderungen Jürgen Dusel hat In einem Fachgespräch mit Fachleuten aus den Bereichen der Rechts- und Sozial- und Sprachwissenschaften sowie der Pädagogik und Medizin, vor allem aber mit Expertinnen und Experten in eigener Sache darüber diskutiert, ob die seit den sechziger Jahren verwendete Bezeichnung „geistige Behinderung“ noch zeitgemäß ist oder ob es eine bessere Bezeichnung braucht. Vor allem von Expertinnen und Experten in eigener Sache werde der Begriff mehrheitlich als abwertend und stigmatisierend beschrieben.
„Das nehme ich sehr ernst“, stellte Jürgen Dusel i diesem Zusammenhang fest und erklärte aus seiner Sicht dazu weiter: „…denn Sprache prägt unser Denken und schafft Realitäten. Und wenn wir auch nicht den einen „richtigen“ Begriff gefunden haben, hat das Gespräch bei mir einen tiefen Eindruck hinterlassen. Ich betrachte es als Auftakt eines politischen Prozesses. Denn eines ist klar: Ein Begriff, der von einem Großteil der so bezeichneten Menschen als diskriminierend empfunden wird, sollte nicht im Gesetz stehen, sondern durch einen besseren Begriff ersetzt werden“.